Mehr Geld stürzt Neurotiker ins Unglück
Kleine Gehaltserhöhung wird oft mit Scheitern gleichgesetzt
![]() |
Geldkoffer: macht nicht zwangsläufig glücklich (Foto: pixelio.de, Tho. Wengert) |
Warwick/Heidelberg (pte012/19.06.2012/12:00) Der Ökonom Eugenio Proto von der University of Warwick http://warwick.ac.uk belegt, dass Geld neurotische Menschen unglücklich machen kann. Bekommt ein Neurotiker eine Gehaltserhöhung, die nicht offensichtlich seine Lebensqualtität verbessert, sieht er diese als Misserfolg an. Wenn ein wohlhabender Neurotiker also mehr Geld bekommt, wird er unglücklicher.
Analyse-Ergebnisse umstritten
"Ich weiß nicht, ob ich diese Studie ernst nehmen soll. In den höheren Schichten wird eine Neurose zwar häufiger diagnostiziert, was aber nicht heißt, dass sie dort auch häufiger vorkommt", sagt Tewes Wischmann, Psychoanalytiker und Psychotherapeut an der Universität Heidelberg http://klinikum.uni-heidelberg.de , gegenüber pressetext. Eine Neurose ist eine Persönlichkeitsstörung. Neurotiker reagieren sensibler und sind im Vergleich zu anderen schneller wütend, feindselig oder depressiv.
Proto und sein Ko-Autor Aldo Rustichini von der Univesity of Minnesota http://umn.edu halten fest, dass Neurotiker mit einem hohen Gehalt eine Lohnerhöhung als Scheitern verstehen. "Geld wird nicht als Mittel gesehen, mehr Komfort und Lebensqualität zu erreichen, sondern als Maßeinheit für Erfolg", sagt Proto. Für andere Menschen gilt das nicht. Aber die Formel, dass mehr Geld, mehr Glück bedeutet, funktioniert auch nicht. "Eine Grundsicherung muss gegeben sein", so Wischmann. Grundsätzlich sei Geld nur einer der Faktoren, die glücklich machen.
(Ende)Aussender: | pressetext.redaktion |
Ansprechpartner: | Oranus Mahmoodi |
Tel.: | +49-30-29770-2519 |
E-Mail: | mahmoodi@pressetext.com |
Website: | www.pressetext.com |