pte20120523023 in Business

Wertpapiere: Österreichs Sparer sehr verunsichert

Trotz hoher Inflation und Niedrigstzinsen bleibt Sparbuch populär


Thomas Schaufler: Experte rät zur Diversifizierung (Foto: Erste Bank)
Thomas Schaufler: Experte rät zur Diversifizierung (Foto: Erste Bank)

Wien (pte023/23.05.2012/12:45) Eine heute, Dienstag, präsentierte Umfrage der Erste Bank http://erstebank.at hat ergeben, dass die österreichischen Sparer ihr Kapital auch in Zukunft weiterhin konservativ veranlagen. Nur rund zehn Prozent der Anleger signalisieren hohe bis mittlere Bereitschaft in den kommenden zwölf Monaten Wertpapiere zu kaufen. Der Rest lehnt dies auf absehbare Zeit ab. Vor allem die grassierende Verunsicherung am internationalen Finanz- und Kapitalmarkt lässt Herrn und Frau Österreicher bei der Geldanlage vorsichtiger werden.

"Die Finanzkrise ist auch eine Vertrauenskrise. Klare Entscheidungen und konkrete Aussagen in Sachen Griechenland würden sicher gut tun und die Verunsicherung bei den Sparern reduzieren", erklärt Thomas Schaufler, Wertpapierexperte der Erste Group, gegenüber pressetext.

Schlechter Ruf

Als Hinderungsgründe für eine Investition in Aktien, Anleihen und Fonds haben im Rahmen der Umfrage 84 Prozent die Unsicherheiten durch die Finanzkrise angegeben. Weitere 80 Prozent fühlen sich zu wenig informiert und 79 Prozent sagen, für eine solche Anlageform müsse man Experte sein. Als weitere Gründe wurden genannt, dass entweder das Verlustrisiko zu hoch oder die erwarteten Renditen zu niedrig seien. Insgesamt schätzen nur zwölf Prozent der Befragten das Risiko bei Wertpapieren als eher gering oder sehr gering ein.

In den Köpfen der Sparer und Investoren werden Wertpapiere allgemein als risikoreich und renditenschwach angesehen. Um das Risiko bei Kapitalanlagen jedoch möglichst weit zu minimieren, empfiehlt die Erste Bank eine Diversifizierung in verschiedene Klassen. Bei einem etwaigen Wertabsturz einer Anlage bliebe der Gesamtverlust somit überschaubar.

"Kein Risiko kostet Geld"

Im Gegensatz zu Wertpapieren erfreuen sich Sparbuch und Bausparvertrag bei den Österreichern weiterhin großer Beliebtheit. In diesen Anlageformen sehen lediglich fünf Prozent der Sparer ein hohes Risiko. Angesichts der Entwicklungen verliert der Sparer mit dem konservativen Sparbuch allerdings laufend Kapital. "Kein Risiko kostet Geld", kommentiert Experte Schaufler die Situation. Grund dafür ist die jährliche Inflation, die die derzeit sehr niedrigen Zinsen auffrisst.

Neben den klassischen Sparprodukten schätzen die Österreicher ebenfalls die Sicherheit bei der Anlage von Sachwerten. Unter den Befragten befanden sich 52 Prozent, die das Risiko von Investitionen in Gold oder Immobilien eher gering oder sehr gering betrachten. Auch bei der Einschätzung der Renditen schneiden Sachwerte gut ab. 62 Prozent der Österreicher schätzen diese als sehr hoch bzw. hoch ein. Bei Wertpapieren sind es elf Prozent.

Aus der Umfrage geht zudem hervor, dass der österreichische Sparer bei einem möglichen Gesamtkapital von 50.000 Euro 43 Prozent seines Geldes in Schwerte, 24 Prozent in Sparprodukte, 18 Prozent in Versicherungen und nur zehn Prozent in Wertpapiere investieren würde. Der Trend zu Gold und Immobilien ist bereits seit einigen Jahren zu spüren. Schaufler rät allerdings, Gold dem Gesamtvermögen höchstens in einer Höhe von fünf bis zehn Prozent beizumischen. "Auch bei Immobilien ist angesichts der mittlerweile teils überzogenen Anschaffungskosten Vorsicht geboten", so Schaufler.

(Ende)
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