pte20120522017 in Business

Fluggesellschaften müssen Gürtel enger schnallen

Quantas und Air France spüren Krise - Arbeitsplätze auf dem Spiel


Flugzeug: Air France setzt Sparstift an (Foto: pixelio.de, Dietmar Meinert)
Flugzeug: Air France setzt Sparstift an (Foto: pixelio.de, Dietmar Meinert)

Paris/Sydney/Schörfling (pte017/22.05.2012/11:45) Quantas Airways http://qantas.com teilt sich ab 1. Juli in einen internationalen und inländischen Geschäftsbereich auf. Grund dafür ist die Umsatzflaute mit Auslandsflügen. Die Australier wollen massiv die Kosten senken. Air France http://airfrance.com steht ebenfalls vor richtungweisenden Entscheidungen. Das Management plant weitreichende Stellenstreichungen. "Air France muss nun dramatische Maßnahmen treffen und sich schlanker aufstellen", analysiert Luftfahrtexperte Kurt Hofmann http://hofmann-aviation.com im Interview mit pressetext.

Quantas verschiebt Investitionen

Die Aufteilung in zwei Geschäftssparten ist Teil eines Fünf-Jahres-Plans. Damit will Quantas im internationalen Flugverkehr wieder in den grünen Bereich kommen und die anfallenden Kosten reduzieren. Auslandsflüge von Australien aus sind von Natur aus Langstreckenflüge. Der dadurch hohe Treibstoffverbrauch führt zu hohen Betriebskosten, so Hofmann.

Nach Gewinneinbußen hat die Airline im Februar mitgeteilt, die Investitionen um 400 Mio. Euro zu senken und 500 Arbeitsplätze abzubauen. Den für 2013 geplanten Kauf von zwei A380-Großraummaschinen hat das Unternehmen auf 2016/2017 verschoben. Angesichts der finanziellen Lage ist ein strikter Sparkurs bei Quantas notwendig, erklärt der Experte. Die Situation ist allerdings nicht so schlimm wie bei Air France.

Dunkle Wolken über Paris

Der französische Lufthansa-Konkurrent blickt turbulenten Zeiten entgegen. Laut einem Bericht der Tageszeitung "Le Figaro" streicht Air France bis 2015 rund 5.000 Stellen. Die Konzernleitung will dies jedoch nicht kommentieren und äußert sich erst Anfang Juni zu dem geplanten Sparprogramm und den darin enthaltenen Strukturänderungen. "Die Luftfahrt in der EU verändert sich, somit muss sich auch Air France verändern und effizienter werden", so Hofmann.

Der Stellenabbau soll aus einer Mischung von natürlichen Fluktuationen, freiwilliger Abschiede und einem Abfindungsprogramm bestehen. Im Vorjahr musste der französisch-niederländische Mutterkonzern Air France-KLM einen Verlust von 800 Mio. Euro hinnehmen. Tiefgreifende Sparmaßnahmen sollen bis Ende 2014 die Kosten um zwei Mrd. Euro reduzieren. Die Mitarbeiter müssten "drastischen Einschnitten" zustimmen, um wieder schwarze Zahlen zu schreiben, meint Konzernchef Alexandre de Juniac.

(Ende)
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