pte20120420013 in Leben

Österreich erhält richtungsweisendes Datenportal

Open Government Data Portal ab sofort verfügbar


Open-Data-Grafik: Obstbäume auf öffentlichem Grund (Foto: data.gv.at)
Open-Data-Grafik: Obstbäume auf öffentlichem Grund (Foto: data.gv.at)

Wien (pte013/20.04.2012/11:55) Ab sofort ist das Open Government Data Portal http://data.gv.at verfügbar. Die nationale Plattform, die vom Bundeskanzleramt in Zusammenarbeit mit dem Bundesrechenzentrum und der Cooperation Open Government Data Österreich erstellt wurde, ermöglicht einen in Europa bislang einzigartigen Zugriff auf die bisher veröffentlichten Verwaltungsdaten. Die Plattform integriert auch schon bestehende Portale und Informationen von Gemeinden Städten und Ländern und wird von diesen ständig erweitert. Die Datenbestände sollen weiterhin ergänzt und stärker vernetzt werden.

Das Portal stellt sowohl Daten als auch darauf basierende Anwendungen zur Verfügung. Auch die auf Datenschutz getrimmte Social-Media-Integration durch die einschlägigen Buttons darf nicht fehlen. Die Apps konzentrieren sich momentan noch großteils auf Wien und Linz, das Angebot wird jedoch laufend erweitert. Momentan handelt es sich bei der Plattform noch um eine Beta-Version, bis Mitte Sommer soll die Version 1.0 freigeschaltet werden. Als neue Features sind künftig Behördenanbindung, die Einbindung dynamischer Elemente und ein Angebot zur Speicherung von Daten vorgesehen.

Städte als Vorreiter

Die Entwickler des Open Government Portals haben von den Erfahrungen ihrer Kollegen in Wien und Linz profitiert. "Wien und Linz haben vorgemacht wie es funktioniert. Wir haben uns das nicht nur angeschaut. Bund, Länder und Gemeinden haben in Kooperation eine Plattform geschaffen, die als Schirm über den bestehenden Angeboten aufgespannt wird und alle Daten vereint. Damit sind wir europaweit Vorreiter", sagt Manfred Matzka vom Bundeskanzleramt. Eine erste konkrete Anwendung ist eine App, die das Rechtsinformationssystem auf mobile Endgeräte bringt.

In Wien wurde schon im März 2011 mit der Öffnung der Datenbestände begonnen. "Auf dem Wien-Portal gibt es bereits 29 Anwendungen, unter anderem die auch in deutschen Medien beachtete Toilet-Map. Der Nutzen für die Bürger und ein Impuls für den Wirtschaftsstandort sind die größten Vorteile von Open-Data-Portalen. In einem nächsten Schritt müssen wir in Zusammenarbeit mit allen Stakeholdern den Schritt zu Linked-Open-Data machen", erklärt Johann Mittheisz von der Stadt Wien. Auch in Linz wird an der Weiterentwicklung des Portals gearbeitet.

Wirtschaftliches Potenzial

"Wir haben in Linz bereits 107 Daten-Sets verfügbar gemacht, jetzt auch über das Österreich-Portal. Auch die Wirtschaft beteiligt sich mittlerweile. Für einen Anwendungs-Wettbewerb im Mai gibt es bereits 39 Einreichungen. Unsere Haltestellen-App soll noch 2012 Echtzeitkapazitäten erhalten. Offenheit in allen Belangen wird weiterhin unsere oberste Direktive bleiben", sagt Gerald Kempinger von der IKT Linz GmbH. Insgesamt gibt es aktuell schon mehr als 200 Daten-Sets im Österreich-Portal. Durch ständige Weiterentwicklung soll der Platz in der europäischen Open-Data-Spitze langfristig gesichert werden.

"Open Data ist ein wichtiger Bestandteil der entstehenden Datenwirtschaft. Für Österreich ist das eine Riesenchance. Die größten wirtschaftlichen Potenziale liegen in Apps, Analyse, Visualisierung und Integration in Business-Bestände. Die Schaffung gemeinsamer Standards, etwa die Einigung auf die Creative-Commons-3.0-Österreich-Lizenz war ein wichtiger Schritt", erklärt Martin Kaltenböck von der Semantic Web Company. In einem nächsten Schritt soll das Portal auch in eine europäische Lösung integriert werden.

"Das europäische Portal mit Daten der Kommission soll spätestens bis Ende 2012 online sein. Dank EU-weiter Open-Source-Standards wird die Integration nationaler Portale nahtlos funktionieren", sagt Günther Lauer vom Bundesrechenzentrum.

(Ende)
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