Luluvise verrät romantisches Potenzial von Männern
Soziales Netzwerk für Frauen: unerhörter Umgang mit Daten von Dritten
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Kuss: Güte kann online bewertet werden (Foto: pixelio.de, Rike) |
Redwood City (pte018/09.02.2012/12:07) Auf dem exklusiv für Frauen zugänglichen sozialen Netzwerk Luluvise http://www.luluvise.com können die romantischen Qualitäten von Männern beurteilt werden, wie der Guardian berichtet. Zur Registrierung und Bestätigung der Identität wird ein Facebook-Log-in verlangt. Bei der Anmeldung werden die Facebook-Kontakte der Userinnen nach Männern durchforstet. Ist einer dieser Männer bewertet worden, wird dieser Umstand umgehend auf einer eigenen, öffentlich zugänglichen Profilseite bei Luluvise publik gemacht, mit Namen und ursprünglich sogar samt Facebook-Profil-Foto. Die Bewertungen sind jedoch nur für angemeldete Userinnen ersichtlich. Beurteilt werden unter anderem Aussehen, Küsse, Humor und die Leistungen im Bett.
Üble Form von Mobbing
"Manche privaten Datensätze können über Facebook weitergegeben werden. Apps werden häufig ohne genaue Prüfung installiert. So landen die eigenen Daten irgendwo, weil einer aus dem virtuellen Freundeskreis, der mit Freundes-Freunden Kleinstadtgröße erreichen kann, unachtsam eine App installiert hat", sagt Georg Markus Kainz von Quintessenz http://quintessenz.at gegenüber pressetext. Dass wie in diesem Fall in einem abgesperrten Bereich über Dritte geredet werde, ohne dass diese etwas dagegen tun könnten, halte er für eine üble Form von Mobbing, vor allem wenn das über Online-Plattformen wieder veröffentlicht werde.
In der Privatsphären-Richtlinie von Facebook steht, dass "Leute, die Einblick auf ihre Daten haben, diese mit sich nehmen können, wenn sie Apps verwenden". Britische Behörden prüfen derzeit, ob der Umgang mit persönlichen Daten bei Luluvise rechtmäßig ist. Sensible persönliche Informationen, wie etwa Details zum Liebesleben einer Person, unterliegen besonders strengen Richtlinien. Facebook hat vermeldet, dass das Vorgehen von Luluvise in Einklang mit den Datenschutzbestimmungen steht. "Ob es um die Sexualität geht, halte ich für zweitrangig. Es ist der Umstand, dass hinter dem Rücken der Betroffenen über Privates getratscht wird, der bedenklich ist", so Kainz.
Unvermeidbares Datenleck
Dass der eigene Name, eventuell samt persönlichen Informationen, durch Facebook irgendwo im Netz verbreitet wird, lässt sich kaum vermeiden. "Sobald ich unter meinem echten Namen angemeldet bin und somit als Person eindeutig identifiziert werden kann, ist eine Verknüpfung meiner Daten immer möglich. Das kann durch keine Privatsphäreneinstellung verhindert werden", erklärt Kainz. Vor allem Applikationen von Drittanbietern gehen oft wenig sorgsam mit den Daten ihrer Nutzer - und jenen derer Freunde - um. "Auch die Unsitte, den Facebook-Log-in für andere Dienste zu verwenden, ist problematisch. Jede Anwendung sollte eigene Anmeldedaten haben", so Kainz.
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