pte20120208002 in Leben

Telefonbücher: Todgesagte leben länger

Umweltbelastung bei moderater Nutzung höher als bei Netz-Pendant


Telefonbuch: keine Anzeichen von Altersmüdigkeit (Foto: gemeinfrei)
Telefonbuch: keine Anzeichen von Altersmüdigkeit (Foto: gemeinfrei)

Wien (pte002/08.02.2012/06:05) Allein in Österreich werden jedes Jahr 6,3 Mio. Telefonbücher hergestellt. Dadurch fallen enorme Mengen an Altpapier an. Trotz moderner Alternativen im Netz oder auf dem mobilen Sektor hat sich die Zahl der gedruckten Telefonbücher in den vergangenen Jahren nicht reduziert. Laut einer Schweizer Studie http://bit.ly/Akpmc1 der Eidgenössischen Material- und Forschungsanstalt http://www.empa.ch haben sowohl gedruckte als auch auf CD-ROM gebrannte Telefonbücher bei moderater Nutzung und ökologischem Energiemix eine schlechtere Öko-Bilanz als Internet-Verzeichnisse. Ab einer Nutzungsfrequenz von acht Mal pro Woche gleichen sich die ökologischen Auswirkungen allerdings an.

Wachstum im Internet

"Wir beobachten das Nutzungsverhalten natürlich, da es auch in unserem ökonomischen Interesse liegt, die Herstellungskosten für Telefonbücher gering zu halten. Außerdem verwenden wir ausschließlich Recycling-Papier und halten uns an strengste Umweltschutz-Vorlagen", sagt Margit Kaluza-Baumruker von Herold http://herold.at gegenüber pressetext. Laut den jüngsten Zahlen aus dem Jahr 2011 verwenden immer noch 87 Prozent der Österreicher zwischen 14 und 65 Jahren mindestens einmal im Jahr ein gedrucktes Telefonbuch. "Vor allem bei älteren Kunden und in ländlichen Gebieten erfreut sich das Telefonbuch noch großer Zustimmung", so die Marketingdirektorin.

"Sowohl die Online-Version des Telefonbuchs als auch das Portal für mobile Zugriffe erfreuen sich enormer Beliebtheit. Auch für die nächsten Jahre gehen wir von hohem Wachstum aus. Herold gehört zu den reichweitenstärksten Internetportalrn in Österreich", so Kaluza-Baumruker. Trotzdem versorgt Herold im Auftrag von Telekommunikationsanbieter A1 alle Kunden des Marktführers jährlich mit frischen Telefonbüchern. "Wir liefern die Verzeichnisse für die Bundesländer sowie regionale Bezirks-Telefonbücher aus. Zusätzlich zur gesetzlich vorgesehenen Belieferung der Haushalte verkaufen wir jährlich mehrere tausend Stück", sagt die Herold-Sprecherin.

Wenige Abbestellungen

Die optionale Möglichkeit zur Abbestellung nehmen nur wenige Haushalte in Anspruch. "Die Ausstiegsrate bewegt sich konstant im einstelligen Prozentbereich", erklärt Kaluza-Baumruker. Auch andere Faktoren sprechen für die konstante Beliebtheit gedruckter Telefonbücher. "Wenn uns Fehler unterlaufen oder Änderungen vorgenommen werden, laufen die Telefone heiß. Die hohen Verkaufszahlen außerhalb der Universaldienstverordnung sprechen ebenfalls für hohes Interesse. Außerdem messen wir die Effektivität unserer Inserate. Die Ergebnisse lassen ebenfalls auf hohe Nutzungsfrequenzen schließen", erklärt die Expertin.

Neben den ökologischen Kosten durch Herstellung und Vertrieb der Papier-Telefonbücher ist auch der finanzielle Aufwand für Herold recht groß. "Im Telefonbuch sind derzeit rund 3,9 Mio. Rufnummern erfasst. Sobald wir Indikatoren sehen, die auf eine sinkende Nutzerzahl hindeuten, werden wir entsprechend reagieren. Ich glaube aber, dass Telefonbücher in dieser Hinsicht wie Zeitungen sind: Beiden wurde der Tod durch die Internet-Konkurrenz schon mehrmals prophezeit", sagt Klaluza-Baumruker.

(Ende)
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