pte20120203034 in Business

Karrieristen scheitern an Selbstüberschätzung

Personaler kritisieren Arroganz vieler High Potentials


Erik Bethkenhagen im pressetext-Gespräch (Foto: kienbaum.de)
Erik Bethkenhagen im pressetext-Gespräch (Foto: kienbaum.de)

Gummersbach (pte034/03.02.2012/15:30) Potenzielle Führungskräfte scheitern trotz ausgezeichneter Karriereaussichten an der eigenen Selbstüberschätzung. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle High Potentials Studie 2011/2012 der Managementberatung Kienbaum http://kienbaum.de . Statt zehn Jahre im Unternehmen zu bleiben, um in die Topmanagement-Ebene zu kommen, bleiben die begehrten High Potentials nur etwa drei Jahre.

Selbstkritik oft problematisch

"Wenn ich mir einen Top-Potenzialträger in das Unternehmen hole, hoffe ich, dass der ins Topmanagement kommt", sagt Erik Bethkenhagen, Geschäftsführer von Kienbaum Communications, gegenüber pressetext. Die Personalchefs in Deutschland, Österreich und der Schweiz sind unzufrieden mit den künftigen Topmanagern.

Jungen Top-Absolventen fehlen die Soft Skills. Scheitert ein deutscher High Potential, liege dies in 94 Prozent der Fälle an seiner Selbstüberschätzung, meinen die befragten Personalverantwortlichen. 89 Prozent gaben an, dass es bei den beliebten Fach- und Führungskräften an der Fähigkeit zur Selbstkritik harpert.

Trotz der mangelhaften Soft Skills sind High Potentials in den untersuchten Ländern begehrt. 74 Prozent der deutschen Unternehmen geben an, dass sie rund ein Viertel ihrer Wunschkandidaten nicht für sich gewinnen konnten, in Österreich sind es 60 und in der Schweiz 85 Prozent. "Diese Zahl hat sich im Vergleich zur Studie aus dem vergangenen Jahr noch einmal erhöht", weiß Bethkenhagen.

Gute Leute als Wettbewerbsvorteil

In der Folge haben viele Unternehmen erhebliche Schwierigkeiten, diejenigen Talente an sich zu binden, die ihre Ansprüche voll und ganz erfüllen, und müssen deshalb oft Kompromisse eingehen. Hat es ein Unternehmen geschafft, talentierte Mitarbeiter für sich zu gewinnen, bleiben diese mindestens drei Jahre.

"Die sehr gute Retention-Quote bei Top-Talenten zeigt, dass die Unternehmen zunehmend daran arbeiten, ihren High Potentials optimale Bedingungen zu bieten, damit diese nicht wechseln. Die Besten in der Firma zu halten und zu entwickeln, wird in Zukunft ein zentraler Wettbewerbsvorteil", sagt Christoph Thoma von Kienbaum in Zürich.

Mehr als nur gutes Zeugnis wichtig

Um ein Scheitern der High Potentials oder ihren Weggang zu verhindern, setzen die Unternehmen vielfältige Instrumente zur Mitarbeiterbindung ein. Sie fördern eine attraktive Unternehmenskultur. Das umfasst beispielsweise Coachings und Weiterbildungsmaßnahmen. Work-Life-Balance ist den Toptalenten in Deutschland wichtig.

74 Prozent der deutschen Unternehmen berücksichtigt diesen Wunsch der Kandidaten. In Österreich und der Schweiz ist die Balance zwischen Freizeit und Arbeit nur bei etwa 50 Prozent der Unternehmen im Fokus. Zwar suchen viele Unternehmen, ein ausgezeichneter Abschluss allein reicht aber nicht. "Ein High Potential braucht mehr als ein Zeugnis mit sehr guten Noten. Er muss neben seiner fachlichen Qualifikation auch durch seine Persönlichkeit überzeugen", sagt Bethkenhagen.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Oranus Mahmoodi
Tel.: +49-30-29770-2519
E-Mail: mahmoodi@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|