Unternehmen im Nachfolge-Notstand
Firmenchefs können oft nicht loslassen
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Shakehands: Unternehmen im Nachfolge-Notstand (Foto: pixelio.de/K. Gastmann) |
Hamburg (pte005/03.02.2012/06:15) Deutsche mittelständische Unternehmen sind im Nachfolge-Dilemma. Firmenchefs kümmern sich nicht um ihre Nachfolge, eigene Kinder sind oft nur zweite Wahl und der Nachwuchs hat kein Interesse am elterlichen Geschäft. Dies macht eine Umfrage von TNS Emnid im Auftrag der Deutschen Unternehmensbörse (DUB) http://dub.de deutlich. "Wir empfehlen frühzeitig - ungefähr drei Jahre vor dem Exit - intensiv in den Prozess der Nachfolgeregelung einzusteigen", unterstreicht DUB-Geschäftsführer Michael Grote im Gespräch mit pressetext.
Kinder bleiben Kinder
Bei mehr als 100.000 Unternehmen entscheidet die Regelung der Nachfolge bis 2014 über ihre weitere Existenz - und damit auch über zahlreiche Arbeitsplätze. Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmer hat das Thema noch nicht beziehungsweise noch nicht abschließend geregelt. Der Hauptgrund für gescheiterte Unternehmensübergaben innerhalb der Familien liegt darin, dass der Senior nicht loslassen kann. "Neben der frühzeitigen Auseinandersetzung der Nachfolgereglung ist es wichtig, klare Perspektiven für die Zeit danach zu schaffen. Der Abschied muss auch endgültig sein", betont Grote.
Eine weitere Ursache ist, dass viele Unternehmer ihre Kinder oft nicht für geeignete Nachfolger halten. In drei von vier Unternehmen übergeben die Eigentümer ihr Geschäft an Tochter oder Sohn. Jedoch halten nur 44 Prozent die familieninterne Übergabe langfristig auch für erfolgsversprechend. "Ein Grund ist, dass die eigenen Kinder für Firmenchefs immer Kinder bleiben und nicht als Erwachsene angesehen werden. Daher werden sie auch nicht ernst genommen", so Grote.
Interesse der Kinder fehlt
Andererseits fehlt dem Nachwuchs oft das Interesse. 63 Prozent gaben an, dass ihre Kinder andere berufliche Interessen verfolgen. "Viele Kinder nehmen auch hauptsächlich die Nachteile, wie zum Beispiel den Zeitmangel der Eltern, des Unternehmerdaseins wahr", erklärt Grote, der gleichzeitig betont, dass sie andererseits auch nicht die Nachteile des Angestelltendaseins sehen.
Besonders alarmierend ist die Situation in kleineren mittelständischen Firmen. "Größere Unternehmen tun sich leichter, da sie oft zusätzlich über ein gutes, familienfremdes Management verfügen", sagt der Experte im pressetext-Interview abschließend.
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