Tokio: Systempanne verärgert Börsianer
Fehler im Informationssystem schließt 241 Unternehmen vom Handel aus
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Geldwirtschaft: Systempanne an japanischer Börse (Foto: Gerd Altmann) |
Tokio (pte024/02.02.2012/15:00) Aufgrund technischer Probleme hat die Börse in Tokio am Donnerstagmorgen die Papiere von 241 Unternehmen zunächst vom Handel ausgeschlossen. Betroffen waren unter anderem die Elektronikkonzerne Sony und Hitachi, teilten die Betreiber mit.
Experten über Folgen uneins
"Ausfälle des Handelssystems kommen vor, sind aber bei uns an der Deutschen Börse ziemlich selten. 99,99 Prozent der Zeit ist das System im Einsatz. Nur wenige Minuten im Jahr kann es zu Ausfällen kommen. Wir betreiben allerdings sehr viel Aufwand, wenn es um die Sicherheit des Systems geht", erklärt Andreas von Brevern, Sprecher der Deutschen Börse http://deutsche-boerse.com , gegenüber pressetext.
Der Fehler im System ist vor Öffnung der Börse entdeckt worden. Während die einen Analysten von einem minimalen Effekt ausgehen, sprachen andere von einer ziemlich unangenehmen Situation. Die Börsenbetreiber gehen von einem Fehler im Informationssystem aus.
In Deutschland versucht man, so etwas zu verhindern: "In Frankfurt haben wir zwei Rechner. Fällt der eine aufgrund von Stromausfall oder Problemen mit der Hardware aus, kommt der zweite zum Einsatz. Mit Notfallaggregaten sind die Rechenzentren auch gut abgesichert. Eine weitere Sicherheitsmaßnahme ist die Geheimhaltung des Standpunktes des Rechners", so Brevern.
Steigender Yen belastet Export
Aufgrund der Aufwertungstendenz des Yens leidet zudem Japans Exportwirtschaft. "Standortschwächen und hohen Kosten sind der Grund dafür, dass japanische Unternehmen ihre Produktion ins Ausland verlagern. Auch das Erdbeben hat der japanischen Wirtschaft gezeigt, wie verletzlich das Land sein kann", erklärt Asienexperte Hanns Günther Hilpert http://swp-berlin.org im Gespräch mit pressetext.
Dennoch sieht der Experte nicht nur Nachteile für die Japaner. "Aufgrund der Ausschaltung der Atomkraftwerke hat Japan einen großen Energie-Importbedarf. Fast ein Drittel des Imports macht Öl und Gas aus. Das bedeutet umgekehrt: Je höher der Yen, desto niedriger die Gasrechnung. Das Erdbeben hat auch zu einem hohen Importbedarf von anderen Ressourcen geführt", so Hilpert.
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