Österreichs Mittelstand trotzt Konjunktureintrübung
Zufriedenstellende Auftragslage und hohe Investitionsbereitschaft
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Aufwärtstrend: Mittelstand positiv realistisch (Foto: pixelio.de/Gerd Altmann) |
Wien (pte017/27.01.2012/13:55) Während die Weltbank eine Rezession in der Euro-Zone und die Raiffeisen Bank International in Österreich einen Rückgang von 0,5 Prozent prognostizieren, setzt der österreichische Mittelstand trotz getrübter Konjunkturerwartungen weiter auf eine gute Geschäftsentwicklung. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young http://ey.com/AT/de .
Wachstumsmotor Österreich
"Innerhalb der Euro-Zone ist Österreich einer der Wachstumsmotoren. Natürlich können sich mittelständige Unternehmen nicht vollkommen von der gesamtkonjunkturellen Entwicklung abkoppeln. Aufgrund ihrer starken Stellung tragen sie jedoch dazu bei, dass die Rezession niedriger ausfallen wird, wie in anderen Ländern", meint Helmut Maukner, Country Managing Partner bei Ernst & Young gegenüber pressetext.
Im Rahmen der Studie wurden 900 mittelständische Unternehmen befragt, welche nicht börsenotiert sind und eine Anzahl von 30 bis 2.000 Mitarbeiter aufweisen. 36 Prozent der Befragten rechnen für die kommenden sechs Monate mit einer Verbesserung der eigenen Geschäftslage. 39 Prozent berichten von einem Umsatzplus und einer verbesserten Auftragslage in den Monaten November und Dezember gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Jedes vierte Unternehmen plant zusätzlich Mitarbeiter einzustellen und das Budget für Investitionen zu erhöhen.
Ein Drittel Konjunkturpessimisten
Dennoch sind die Konjunkturerwartungen deutlich getrübt. Gegenüber der Jahresmitte 2011 vervielfachte sich der Anteil der Konjunkturpessimisten von acht auf 32 Prozent. Wann es wieder zu einem deutlichen Aufschwung der Binnenkonjunktur kommt, ist nach Meinung der Unternehmen völlig unklar. Nur zwölf Prozent rechnen mit einem Aufschwung nach 2012, 28 Prozent in spätestens zwei Jahren. Zudem befürchten 44 Prozent der Befragten eine Verschlechterung der Weltwirtschaftslage.
"Planungssicherheit gibt es kaum - weder in Bezug auf die Entwicklung der wichtigsten europäischen Märkte noch auf die Schwellenländer. Damit steigt die Flexibilität der Unternehmen. Sie müssen auf alles gefasst sein und schnell reagieren können", erklärt Erich Lehner, verantwortlicher Partner für die Agenda Mittelstand bei Ernst & Young in Österreich. Zudem fordern 90 Prozent der Befragten von den Politikern eine Senkung der Lohnnebenkosten, 88 Prozent einen Bürokratieabbau beziehungsweise schnellere Genehmigungsverfahren.
Hohe Rohstoffpreise und Energie bereiten Sorgen
Jedes zweite Unternehmen sorgt sich zudem um die hohen Rohstoffpreise und Energie. Das Ergebnis ist - trotz guter Auslastung und voller Auftragsbücher - ein verstärkter Margendruck bis hin zu den roten Zahlen. "Externe Preissprünge werden für Österreichs Mittelstand zukünftig wohl zum Alltag werden", so Lehner.
Trotz europäischer Staatsschuldenkrise und großer Skepsis gegenüber politischen Bemühungen sieht sich der Mittelstand für eine erneute Krise besser gewappnet als 2008. 94 Prozent bezeichnen ihren aktuellen Zustand als stabil. Vor allem bei den Faktoren Eigenkapitalsausstattung und Kosteneffizienz sind die Unternehmen nach eigener Auskunft gut aufgestellt.
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