pte20111217001 in Business

DiTech: "Haben keine Angst vor großen Retailern"

Auslandsexpansion geplant - Konsumenten durch Krise verunsichert


DiTech-Gründer Damian Izdebski (Foto: DiTech)
DiTech-Gründer Damian Izdebski (Foto: DiTech)

Wien (pte001/17.12.2011/06:00) Damian Izdebski, der Gründer des österreichischen Computer- und IT-Spezialisten DiTech http://ditech.at , rechnet auch dieses Jahr mit einem guten Geschäftsverlauf, wie er im Gespräch mit pressetext verrät. DiTech wird seine erste Auslandsfiliale in der Slowakei eröffnen und hat keine Angst vor den großen Mitbewerben - im Gegenteil.

pressetext: Herr Izdebski, Ihr Unternehmen konnte 2010 den Nettoumsatz um mehr als 30 Prozent steigern - das war das größte Wachstum in der damals elfjährigen Firmengeschichte. Wird das Ergebnis 2011 getoppt?
Izdebski: Nein. Der Markt von heute ist nicht mit dem damaligen vergleichbar. Wir werden einen Nettoumsatz von bis zu 107 Mio. Euro erreichen. In den ersten elf Monaten ist der Gesamtumsatz im Vergleich zum Vorjahr um 8,2 Prozent auf 88,6 Mio. Euro gestiegen. In Anbetracht der allgemeinen schwierigen Marktsituation kann sich dieses Ergebnis durchaus sehen lassen. Nach Kundensegmenten unterteilt, erzielen wir 50,1 Prozent des Umsatzes mit gewerblichen Kunden und 49,9 Prozent mit Privatkunden.

pressetext: Das bedeutet auch, dass das Weihnachtsgeschäft bisher nicht so gut läuft?
Izdebski: Im Gegenteil. Die bisherige Entwicklung ist für uns sehr beruhigend, denn wir verzeichnen schon in den ersten beiden Adventwochen ein Umsatzplus von 19 Prozent. Trotzdem muss man betonen, dass die privaten Kunden im Vergleich zum Vorjahr zurückhaltender sind. Der Privatkunde ist aufgrund der Entwicklungen rund um die Schuldenkrise und auch aufgrund der damit verbundenen - überwiegend negativen - Berichterstattung skeptischer geworden. Leider wird irgendwann einmal auch der geborene Optimist bei seinen Ausgaben zurückhaltend.

pressetext: Sie haben seit September Apple-Produkte im Sortiment. Wie entwickelt sich hier das Geschäft?
Izdebski: Sehr gut. Die Erwartungen an uns waren sehr hoch - wir haben diese sogar übertroffen. Es kann aber noch eine Weile dauern, bis wir auch die eingefleischte Apple-Community überzeugt haben, die Produkte bei uns zu kaufen. Ich erwarte in diesem Bereich einen Umsatz zwischen 10 und 15 Mio. Euro im Jahr 2012.

pressetext: Welche Produkte wurden 2011 besonders zahlreich erworben?
Izdebski: Vor allem Tablets haben für einen frischen Wind auf dem Markt gesorgt. Mit dieser neuen Warengruppe werden wir auch Wachstum generieren. Seit 2011 gibt es ernstzunehmende Konkurrenzprodukte, die durchaus mit dem iPad von Apple mithalten können. Mit dem Verkauf vertragsfreier Smartphones konnten wir ebenso punkten, monatlich verkaufen wir bereits über 2.000 Geräte - die meisten im sehr hochwertigen Bereich von über 400 Euro.

pressetext: 2009 und 2010 sind einige neue Filialen eröffnet worden. Sie haben in einem pressetext-Interview (siehe: http://pressetext.com/news/20100324016 ) Ende März 2010 gemeint, dass Sie - vorerst - keine Niederlassungen in anderen Ländern gründen wollen. Haben Sie inzwischen Ihre Meinung geändert?
Izdebski: Derzeit denken wir über eine mögliche Expansion im Ausland nach, die Slowakei wäre aufgrund der geografischen Nähe ein interessanter Markt. Wir haben dieses Jahr in Österreich drei kleine Standorte - Kapfenberg, Liezen und Horn - in Betrieb genommen. Nächstes Jahr könnten noch zwei Geschäftslokale hinzukommen, aber es wird keine große Expansionswelle geben. Wir sind in Österreich schon flächendeckend präsent. Wir sind schließlich keine Supermarktkette, die an jeder Ecke präsent sein muss.

pressetext: Die Konkurrenz schläft trotzdem nicht. Im Frühjahr 2010 hat DiTech eine Filiale in der Lugner City eröffnet. Im Herbst hat der Media Markt einen Standort im gleichen Einkaufszentrum aufgesperrt. Haben Sie keine Angst vor den Mitbewerbern?
Izdebski: Gott sei Dank, hat in der Lugner City eine Media-Markt-Filiale eröffnet. Ich scheue die Nähe zu den großen Retailern nicht. Im Gegenteil, je näher wir bei unseren Mitbewerbern sind, desto besser arbeiten wir. DiTech bietet kompetente Beratung, günstigere Preise und einen guten After-Sales-Service an. Wir setzen auch auf den Onlinehandel und erreichen damit Kunden in Gebieten, wo keine Filiale vorhanden ist.

pressetext: Eine intensivere Beratung und Betreuung bedeutet aber auch höhere Personalkosten.
Izdebski: Wir müssen im Vergleich zur Konkurrenz mehr in unsere Mitarbeiter investieren, um den hohen Anforderungen unseres Beratungskonzeptes gerecht zu werden. Schließlich liegen die Produkte bei uns nicht in Selbstbedienungsregalen, alles dreht sich um ein Gespräch zwischen unserem Mitarbeiter und dem Kunden. Unser Vorteil ist, dass wir uns ausschließlich auf PCs, Notebooks, IT-Zubehör und Smartphones fokussieren. Unsere Mitarbeiter sind keine reinen Verkäufer, sondern viel mehr Techniker. Der Kunde spürt im Gespräch, dass die Beratung authentisch und kompetent ist. Schließlich müssen sie keine Kühlschränke oder Waschmaschinen verkaufen.

pressetext: Wagen wir einen Blick in die Zukunft. Wie wird sich das Geschäft nächstes Jahr entwickeln? Was bereitet Ihnen Sorgen?
Izdebski: Wir haben das Potenzial auch, die nächsten Jahre kontinuierlich zweistellig zu wachsen. Vor allem unser Multi-Channel-Konzept - die Verknüpfung des Internet- mit dem stationären Handel - bestätigt unseren Erfolg und wir können beruhigt in die Zukunft schauen. Größte Sorgen bereitet mir ein möglicher Dämpfer der Konsumstimmung durch die derzeitige allgemeine wirtschaftliche Lage.

pressetext: Vielen Dank für das Gespräch.

(Ende)
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