GB: Ein Fünftel der Patienten scheut HIV-Test
91.500 Kranke 2010 - Zahl der Infektionen steigt kontinuierlich
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Aids-Schleife: Zahl der Neuerkrankungen nimmt zu (Foto: pixelio.de, Rike) |
London (pte026/29.11.2011/10:20) Britische Experten fordern derzeit die Einführung von allgemeinen HIV-Tests, um die Anzahl der Infektionen zu verringern. Aktuelle Zahlen zeigen jedoch, dass ein Fünftel der Patienten, denen in einer Klinik für Geschlechtskrankheiten ein Test angeboten wurde, ihn verweigerte. Die Health Protection Agency (HPA) http://www.hpa.org.uk zeigt sich besorgt darüber, wie wenige Menschen ihren HIV-Status kennen. Das bedeutet, dass viele zu spät behandelt werden und das Risiko weiterer Infektionen besteht. Die Zahl der Infektionen mit HIV steigt derzeit in Großbritannien an. Noch nie war allein die Zahl der Männer, die Sex mit Männern haben und HIV-positiv sind, so hoch, berichtet die BBC.
Homosexuelle stark betroffen
2010 lebten laut Schätzungen rund 91.500 Menschen mit HIV in Großbritannien. Ein Jahr zuvor waren es noch 86.500. Ein Viertel der Betroffenen weiß nichts von der Infektion. Bei rund 6.600 Personen wurde HIV im vergangenen Jahr diagnostiziert. Die Anzahl der Infektionen, die in Großbritannien selbst stattfand, erhöhte sich von 2001 mit 1.950 auf 3.640 im Jahr 2010 und übertraf damit jene Infektionen, die im Ausland verursacht wurden.
Dieser Anstieg ist laut HPA vor allem auf mehr Infektionen bei Männern zurückzuführen, die Geschlechtsverkehr mit Männern haben. Sie bleiben die Gruppierung, deren HIV-Risiko in Großbritannien am größten ist. 2010 wurde bei mehr als 3.000 homosexuellen Männern HIV diagnostiziert. Dieser Wert ist der höchste, der je in einem einzelnen Jahr erreicht wurde. Landesweit ist heute einer von 20 homosexuellen Männern mit HIV infiziert. In London ist einer von elf betroffen.
Tests gerechtfertigt und kosteneffektiv
Die aktuelle Studie zeigt auch, dass 2010 eine von fünf Personen, die in einer Klinik für Geschlechtskrankheiten behandelt wurde, einen HIV-Test nicht akzeptiert hat. Mehr als die Hälfte jener, bei denen 2010 HIV diagnostiziert wurde, ließ sich erst zu einem Zeitpunkt testen, an dem die Behandlung bereits begonnen haben sollte. Die Prognose des Krankheitsverlaufes verschlechtert sich dadurch deutlich. Die HPA fordert bei praktischen Ärzten allgemeine Tests für alle neuen Patienten und für jene, die in stark betroffenen Regionen eingeliefert werden.
Bei insgesamt acht Pilotprojekten in ganz England wurden insgesamt mehr als 11.000 Personen getestet. Dabei wurden 51 neue HIV-Infektionen diagnostiziert. Das entspricht einer allgemeinen Aufklärungsrate von vier Erkrankungen auf je 1.000 Tests. Die HPA argumentiert, dass damit allgemeine Tests gerechtfertigt, kosteneffektiv und akzeptabel sind. Weniger als vier Prozent der britischen Bevölkerung wurde 2010 auf HIV getestet.
Der Großteil dieser Menschen wurde in Kliniken für Geschlechtskrankheiten oder bei Untersuchungen während der Schwangerschaft getestet. Deborah Jack vom National AIDS Trust http://www.nat.org.uk betont, es ist an der Zeit, den Menschen die Angst von dem HIV-Test zu nehmen. "Die Menschen sollten keine Angst vor dem Test haben, sondern vor einer nicht diagnostizierten Infektion."
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