pte20111125026 in Business

ÖVAG erwartet höheren Jahresverlust

Konzernergebnis: Minus 689 Mio. Euro in den ersten neun Monaten


Gerald Wenzel: ÖVAG rechnet mit höherem Jahresverlust (Foto: ÖVAG)
Gerald Wenzel: ÖVAG rechnet mit höherem Jahresverlust (Foto: ÖVAG)

Wien/Frankfurt am Main (pte026/25.11.2011/13:59) Der ÖVAG-Konzern (Österreichische Volksbanken AG) http://volksbank.com/ hat seine Geschäftszahlen für die ersten neun Monate 2011 präsentiert. Das Konzernergebnis beträgt minus 689 Mio. Euro, im Vorjahreszeitraum verzeichnete man noch ein positives Ergebnis von 0,3 Mio. Euro. Insbesondere Sonderabschreibungen für Länderrisiken und Beteiligungen haben zu einem Verlust geführt. Das Gesamtjahresergebnis wird sich laut ÖVAG verringern.

Einmaleffekte

Der wesentliche Teil der Belastungen ist auf die Abschreibung der Beteiligung an der VB Romania und Verluste im Ergebnis aus Finanzinvestitionen (Griechenland, Marktwertverluste auf CDS, Abwertung PS-Kapital der Kommunalkredit sowie Marktwertverluste von sonstigen Finanzanlagen mit Länderrisiken) zurückzuführen. "Es handelt sich dabei fast ausnahmslos um Einmaleffekte, durch die unsere aufsichtsrechtlichen Kapitalquoten zwar zurückgegangen sind, aber dennoch weiterhin klar über den gesetzlichen Anforderungen liegen", so ÖVAG-Generaldirektor Gerald Wenzel.

Das Jahresergebnis wird sich laut ÖVAG-Mitteilung aufgrund des weiterhin sehr volatilen Marktumfeldes sowie der schwierigen wirtschaftlichen Lage in einigen Ländern voraussichtlich weiter verringern. Die Mitte Oktober bekannt gegebene Bandbreite für den Verlust im Konzernabschluss gemäß IFRS - damals ging man von einem Jahresverlust in Höhe von 500 bis 750 Mio. Euro aus - wird sich ÖVAG zufolge um zumindest zehn Prozent erhöhen. Im Einzelabschluss wird die angegebene Verlustbandbreite in einem ähnlichen Ausmaß ebenfalls überschritten werden.

Österreichs Banken in Osteuropa

Die ÖVAG hat aufgrund der schlechten Bilanz bereits Maßnahmen gesetzt und Anfang September einen Verkaufsdeal ihrer Osttochter mit der russischen Sberbank http://sbrf.ru beschlossen (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/20110908028 ). Das Closing soll bis zum Jahresende, spätestens aber bis zum 15. Februar 2012, erfolgen.

Österreichs Banken haben mit der schlechten wirtschaftlichen Lage in Osteuropa zu kämpfen. Auch die Raiffeisen Bank International http://rbinternational.com muss in Ungarn einen Verlust von 286 Mio. Euro hinnehmen, Generaldirektor Herbert Stepic erwägt sogar einen Rückzug aus einigen osteuropäischen Ländern. "Das Osteuropa-Geschäft ist ein wesentlicher Bestandteil österreichischer Banken, daher werden die Geldhäuser sich nach unserer Meinung wohl kaum von diesem Markt generell zurückziehen", meint dazu Markus Schmaus, Analyst bei Standard & Poor's http://standardandpoors.com gegenüber pressetext.

Die wirtschaftliche Situation in den Märkten Osteuropas sei differenziert zu betrachten. "Ungarn bildet eine große Ausnahme, weil hier neben Fremdwährungsrisiken auch politische Risiken für die Banken relevant werden. Die Märkte in Tschechien, Slowakei und Polen sehen wir aufgrund unserer Einstufung im Banksektor-Risiko (BICRA Einstufung) hingegen wesentlich besser", betont der Analyst.

(Ende)
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