eBay: Ärger mit dem neuen Bezahlverfahren
Kundenbeschwerden wegen mangelnder Aufklärung und langer Wartezeit
![]() |
eBay: Kritik an neuem Bezahlverfahren (Foto: Wikipedia, ccCoolcaesar) |
Berlin (pte023/22.11.2011/13:47) Das neue Bezahlverfahren, das eBay momentan testet, sorgt für Irritationen unter den Kunden. Auf der Community-Seite des Unternehmens häufen sich Beschwerden. "Der Testlauf in einem geografisch beschränkten Gebiet ist prinzipiell die richtige Vorgehensweise. Änderungen unter Berücksichtigung des Kundenfeedbacks können dann das Produkt für alle verbessern", sagt Dominik Molitor vom Institut für e-Commerce und Digitale Märkte an der Ludwig-Maximilians-Universität München http://www.ecm.bwl.uni-muenchen.de gegenüber pressetext.
Großer Aufwand
Das neue Verfahren gilt momentan nur für Händler-Accounts, die nach Beginn der Testphase im September erstellt worden sind. Wer bei betroffenen Verkäufern etwas einkaufen will, muss den fälligen Betrag direkt an eBay überweisen. Das Unternehmen transferiert den Betrag dann an die Händler. Viele Verkäufer beschweren sich jetzt darüber, dass eBay die versprochene Frist für die Überweisungen nicht einhält. Viele Betroffene haben anstatt zwei Wochen einen ganzen Monat auf ihr Geld gewartet. "Die vielen Beschwerden weisen darauf hin, dass eBay den Aufwand der Abwicklung der Zahlungen vielleicht unterschätzt hat", so Molitor.
Die Kosten für Porto und Provisionsabgaben an eBay müssen Verkäufer vorfinanzieren, bis sie vom Auktionshaus bezahlt werden. Einige Händler liebäugeln sogar mit einem Abschied von der Internetplattfotm, vor allem für den Fall, dass das neue Verfahren verpflichtend für alle eingeführt wird. "Die Alternativen zu eBay sind spärlich gesät. Amazon lockt zwar auch Gewerbetreibende, ist aber kein Auktionshaus. Ein eigener Webshop rechnet sich für den Großteil der eBay-Anbieter nicht", urteilt Molitor. Dass manche Kunden trotzdem überlegen, dem Unternehmen den Rücken zu kehren, zeigt, wie zentral die Abwicklung von Zahlungen für das Geschäft von eBay ist.
Schlechte Kommunikation
Ein weiterer Punkt, der für Unmut unter den eBay-Kunden sorgt, ist die Kommunikationspolitik des Unternehmens. Viele Postings kritisieren, dass die Kunden unzureichend über das neue Projekt informiert wurden. Außerdem beschweren sich viele Hilfesuchende über die nicht-vorhandene Reaktion auf Versuche zur Kontaktaufnahme. Anfragen werden angeblich oft ignoriert oder mit inhaltslosen Standard-Mails beantwortet. Die Umfragen zum neuen System, die auch Verbesserungswünsche erlauben, haben bisher nicht zu Änderungen geführt. "Blogs und Foren sind eine wertvolle Informationsquelle. Nicht auf die Kunden zu hören, ist eine denkbar schlechte Strategie", so Molitor.
(Ende)| Aussender: | pressetext.redaktion |
| Ansprechpartner: | Markus Keßler |
| Tel.: | +43-1-81140-305 |
| E-Mail: | kessler@pressetext.com |
| Website: | www.pressetext.com |

