pte20110901038 in Leben

Schweiz: Jugendsender wird analog verbreitet

Urteil des Bundesamtes für Kommunikation bestätigt


Junges Publikum: Mehr Auswahl im Kabelnetz (Foto: wikipedia, public domain)
Junges Publikum: Mehr Auswahl im Kabelnetz (Foto: wikipedia, public domain)

Zürich (pte038/01.09.2011/17:10) Der junge Schweizer Fernsehsender Joiz http://www.joiz.ch soll noch dieses Jahr über das analoge Kabelnetz verbreitet werden. Das hat der Bundesverwaltungsgerichtshof entschieden. Die UPC-Cablecom http://www.upc-cablecom.ch überlegt, das Verfahren noch vor den Bundesgerichtshof zu bringen. Bei Joiz ist man trotzdem zuversichtlich. "Wir gehen davon aus, dass wir spätestens Ende 2011 analog zu empfangen sein werden. Wenn das Verfahren weitergehen sollte, dauert es halt ein paar Monate länger", sagt Joiz-CEO Alexander Mazzara im Gespräch mit pressetext.

Kein Platz im Netz

Die UPC-Cablecom hatte Beschwerde gegen eine frühere Entscheidung des Bundesamtes für Kommunikation eingelegt, weil angeblich nicht genug Platz für einen weiteren Sender im analogen Kabelnetz vorhanden ist. Der Bundesverwaltungsgerichtshof hat das Urteil jetzt in zweiter Instanz bestätigt. Joiz erhält ein Must-Carry-Prädikat. Das Gericht begründet die Entscheidung mit der nationalen kulturellen Bedeutung von Joiz und dem besonderen Beitrag zum Schweizer Mediensystem, den der Jugendsender leistet.

"Wir haben gesehen, dass die Jugend in der Schweiz keine Plattform mehr hat. Wir bieten der heimischen Musikszene eine große Bühne und betreiben mit aktuellen Diskussionssendungen Meinungsbildung bei der Jugend", rechtfertigt Mazzara die Entscheidung. Die Einspeisung ins analoge Kabelnetz erschließt 700.000 zusätzliche Haushalte in der Deutschschweiz für Joiz. Das Urteil garantiert eine analoge Ausstrahlung im Kabelnetz zunächst für drei Jahre.

Große Pläne

Die UPC-Cablecom hat angekündigt, einen Sender aus dem Programm zu werfen, wenn sie tatsächlich gezwungen wird, Joiz aufzunehmen. Laut Schweizer Medien wird es wahrscheinlich einen öffentlich-rechtlichen Sender aus Deutschland oder Österreich treffen. Joiz kümmert das wenig. Hier plant man weiterhin für die Zukunft.

"Wir setzen verstärkt auf ein Crossmediales, interaktives Konzept. Wir synchronisieren unsere Webseite mit dem TV-Sender. Die Inhalte beeinflussen sich in Echtzeit. Das ist revolutionär für Europa. Derzeit planen wir keine Expansion über die Grenzen der Schweiz hinaus, ausschließen möchte ich aber nichts", sagt Mazzara. Erste Kooperationsanfragen aus dem deutschsprachigen Raum hat es laut dem erfahrenen Fernsehmacher schon gegeben.

(Ende)
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