pte20110901023 in Leben

Jugendbibel "Vice" neues Sprachrohr für Teenies

Medienlandschaft durch Provokation und Satire aufgemischt


Seite aus Vice: Respektlos und ironisch (Foto: flickr, Dan Hodgett)
Seite aus Vice: Respektlos und ironisch (Foto: flickr, Dan Hodgett)

Montreal/London/Hamburg (pte023/01.09.2011/12:30) Mit einer ungewöhnlichen Mischung aus Satire, Coolness und schrägen Themen definiert das Jugendmagazin Vice http://viceland.com die Medienlandschaft für Unter-30-Jährige neu. Die 1994 in Montreal als Wohlfahrtsprojekt gegründete Zeitschrift ist mittlerweile in 22 Ländern zu Hause, hat eine Mio. Leser, die Zentrale befindet sich in New York. Auch der Werbemarkt reißt sich um Platz in einem Magazin, von dem viele über der magischen 30er-Grenze noch gar nicht gehört haben.

"Das postmoderne Spiel mit Ironie in Bildern und Texten passt mehr zur heutigen Jugend als ein dröger Aufklärungsdiskurs", so Bernhard Heinzlmaier von der Dependance des Instituts für Jugendkulturforschung in Hamburg http://jugendkultur.at im Gespräch mit pressetext. "Das wird vor allem in bildungsnahen Schichten auch reflektiert -- doch beißender Spott und Satire sind auf der Höhe der Zeit. Bildungsnahe Jugendliche lesen auch mehr denn je, und zwar sowohl digitale Medien als auch Print."

Unterm Radar

Legendär bei Vice sind inzwischen schon die Rubrik "DOs and DON´Ts", sowie die nicht immer den Regeln der Ästhetik folgenden Fotostrecken, die zumeist auch noch mit verdrehten Texten versehen sind. Doch trotz der Bilder von explodierenden Kühen und Osama-Bin-Laden-Souvenirs versteht sich Vice als News-Magazin: "Wir behandeln Themen, die sonst unter dem Radar der Leute durchgehen", so Andy Capper, Herausgeber der britischen Ausgabe. "Wir klinken unser Publikum in Subjekte ein, die sie normalerweise nicht von innen betrachten."

So hat Vice zum Beispiel eine irakische Heavy-Metal-Band jahrelang begleitet oder berichtet über behinderte Menschen, die einen Dokumentarfilm drehen. "Wir wollen die Leute nicht vor den Kopf stoßen", so Capper weiter. "Wir wollen stattdessen zeigen, dass man sich gar nicht vor den Kopf gestoßen fühlen muss, wenn behinderte Menschen etwas Witziges und Kreatives produzieren."

Was aus der Bravo wurde

"Die Bravo schmiert total ab", ist sich Jugendforscher Heinzlmaier sicher: "Mitte der 90er-Jahre hatte sie eine Auflage von eineinhalb Millionen, jetzt liegt sie bei rund 300.000. Das ist nur noch etwas für Mittelschicht-Mädchen zwischen acht und zwölf Jahren." Der Diskurs hat sich also auch bei den Jugendlichen stark verändert.

(Ende)
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