UV-Strahlen: Tabletten aus Steinkorallen schützen
Wirkstoffe der Acroporen sollen im Labor nachgebildet werden
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Korallen: Entwickeln eigenständig UV-Schutz (Foto: pixelio.de, ich-und-du) |
London (pte009/31.08.2011/10:00) Wissenschaftler des King's College London http://kcl.ac.uk wollen die natürliche Abwehrkraft der Acroporen gegen die schädlichen ultravioletten Strahlen der Sonne nutzen, um schützende Tabletten zu entwickeln. Das Team um Paul Long besuchte das Große Barriereriff, um die genetischen und biochemischen Grundlagen dieses Schutzmechanismus zu erforschen. Durch die Analyse einiger weniger Proben der gefährdeten Steinkorallen wollen sie die entscheidenden Wirkstoffe im Labor künstlich herstellen. Tests an menschlicher Haut könnten bald beginnen, berichtet die BBC.
Mechanismus unklar
Vor der Entwicklung der Tabletten soll eine Lotion getestet werden, die die gleichen Wirkstoffe wie die Acroporen enthält. Dafür soll der genetische Code kopiert werden, den die Korallen für die Produktion dieser Wirkstoffe einsetzen. Mit Hilfe von Bakterien sollen dann im Labor große Mengen hergestellt werden. Long betont, dass es weder möglich noch geplant ist, die Korallen selbst zu nutzen, da sie zu den gefährdeten Arten gehören.
Laut den Forschern ist bereits seit einiger Zeig bekannt, dass sich manche Korallen und Algen in tropischen Gebieten sehr erfolgreich gegen die schädlichen ultravioletten Strahlen schützen, indem sie ihren eigenen Sonnenschutz herstellen. Bis heute ist jedoch nicht erforscht, wie dieser Mechanismus genau funktioniert. "Wir gehen davon aus, dass die Algen, die in den Korallen leben, einen Wirkstoff herstellen, der in die Koralle transportiert wird, die ihn dann in einen Sonnenschutz für beide umwandelt", so Long.
Spezielle Lotion in Arbeit
Doch längst nicht nur die Korallen selbst sind geschützt, sondern auch Fische profitieren von diesem Schutz. Daher ist den Wissenschaftlern zufolge ersichtlich, dass dieser wahrscheinlich weitergegeben wird. Zudem sei denkbar, dass auch Menschen mit Hilfe von entsprechenden Tabletten ebenfalls geschützt werden können.
Derzeit konzentriert sich das Team aber noch auf die Entwicklung einer Lotion. Erst nach Abschluss der ersten Tests an menschlicher Haut könne jedoch festgestellt werden, wie groß die schützende Wirkung ist. Herausfinden wollen die Experten zudem, ob derartige Mechanismen auch für eine nachhaltige Landwirtschaft in den Ländern der Dritten Welt eingesetzt werden können. Denkbar wären Pflanzen mit einem eingebauten Schutz gegen die brennende Sonne der Tropen.
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