Deutsche Studenten international ausgerichtet
Akademiker gehen vermehrt ins Ausland, um Studium zu beenden
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Jungakademiker: Zieht es immer mehr ins Ausland (Foto: S. Bernhard) |
Berlin (pte022/01.08.2011/12:40) Bis zu 3.500 Bachelorabsolventen aus Deutschland haben ihr Studium im Ausland fortgesetzt. "Kein westeuropäisches Land hat mehr eigene Studierende im Ausland vorzuweisen", sagt Simone Burkhart vom Deutschen Akademischen Austauschdienst http://daad.de im pressetext-Gespräch. Bleibt es bei diesem Interesse, so werden angesichts der steigenden Studentenzahlen in zwei bis drei Jahren schon 11.000 Studierende pro Jahr nach ihrem Bachelorabschluss in Deutschland für das Masterstudium an eine ausländische Hochschule wechseln, schätzt das HIS-Institut für Hochschulforschung. "Gegenwärtig zieht es vor allem die Bachelors der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften zum Masterstudium ins Ausland. Bei den Ingenieurwissenschaftlern stellen wir hingegen noch eine größere Zurückhaltung fest", sagt Ulrich Heublein vom HIS-Institut.
Viele kommen auch nach Deutschland
"Es kommen aber vergleichsweise viele ausländische Studierende, um hier Natur- oder Technikwissenschaften zu studieren", sagt Burkhart. Ein Drittel der ausländischen Absolventen bleibt im Anschluss für eine qualifizierte Arbeit in Deutschland. Es gibt keine Zahlen darüber, wie viele Deutsche im Ausland bleiben. Wenn deutsche Bachelorabsolventen ins Ausland gehen, dann gerne nach Großbritannien, aber auch Österreich, Frankreich, Niederlande und in die Schweiz. Insgesamt studierten 2008 über 100.000 Deutsche im Ausland, die meisten von ihnen haben vorher nicht in Deutschland studiert. Auch die Zahl der Ausländer, die zum Studium nach Deutschland kommen, wächst weiter. Im Studienjahr 2010 waren 181.000 an hiesigen Hochschulen eingeschrieben. Fast jeder zehnte Studierende in Deutschland ist ausländischer Staatsbürger und hat seine Studienberechtigung im Ausland erworben.
Chinesen, Russen und Polen interessiert
Die Zahl ausländischer Studierender wird auch in Zukunft steigen, denn mit rund 61.000 haben 2009 so viele Studienanfänger aus anderen Ländern wie noch nie ein Studium in Deutschland aufgenommen. Sie kommen vor allem aus Ostasien und Osteuropa: China, Russland, Polen und Bulgarien stehen an der Spitze der Länderliste. Aber auch Studierende aus westeuropäischen Ländern wie Österreich und Frankreich interessieren sich zunehmend für ein Studium in der Bundesrepublik. Außerdem studierten im vergangenen Jahr 63.500 ausländische Staatsangehörige in Deutschland, die hier auch zur Schule gegangen sind, meist Kinder von Migranten. Besonders viele ausländische Studierende wählen einen ingenieurwissenschaftlichen Studiengang - hier ist ihr Anteil fast doppelt so hoch wie in anderen Fächern. Immer häufiger schreiben sich Ausländer ebenfalls in weiterführenden und Promotionsstudiengängen ein.
Zwischen den Bundesländern bestehen dabei eine Reihe von Unterschieden: Sehr hohe Anteile an ausländischen Studierenden können das Saarland, Bremen und Berlin verzeichnen, relativ niedrige finden sich noch in Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Thüringen. Während in Brandenburg die meisten ausländischen Studierenden aus Polen kommen, stellen im Saarland französische sowie in Hamburg und Sachsen österreichische Studierende die größte Zahl. In allen anderen Bundesländern stehen chinesische Studierende an der Spitze. "Mit ihren ausländischen Studierenden stehen die deutschen Hochschulen auch im internationalen Vergleich gut da. Zusammen mit den USA, Großbritannien, Frankreich und Australien zieht Deutschland die meisten der mobilen Studierenden aus anderen Ländern an", zieht Burkhart Bilanz.
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