pte20110726015 in Forschung

Durchsichtiger Akku ermöglicht transparente Geräte

Experte: Leistungsfähigkeit bleibt oberste Priorität


Benzin: Nach wie vor effizienter als Akkus (Foto: pixelio.de/berlin-pics)
Benzin: Nach wie vor effizienter als Akkus (Foto: pixelio.de/berlin-pics)

Stanford, Kalifornien (pte015/26.07.2011/12:45) Ein an der Universität Stanford von Yi Cui entwickelter Akku stellt den nächsten Schritt zu transportablen und durchsichtigen Elektronikgeräten dar. Der Energiespeicher ist transparent und flexibel. Erich Gornik von der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik an der TU Wien hält aber nach wie vor höhere Effizienz für das oberste Entwicklungsziel.

Transparent und kabellos

Dank transparenten Bildschirmen und Schaltkreisen sind bereits verschiedenste durchsichtige Elektronikprodukte am Markt. Sie alle teilen jedoch ein Merkmal: Sie müssen per Kabel mit Strom versorgt werden. Die Entwicklung von Yi Ciu könnte diesem Umstand ein Ende bereiten.

Der durchsichtige Akku besteht aus einem von einer Plastikschicht eingefassten Block Elektrolytgel. In dieses ist ein Gitter aus Elektroden eingebettet. Die Linien dieses Rasters sind zu klein, um vom menschlichen Auge erfasst zu werden, so dass es möglich ist, durch die Batterie hindurch zu sehen. Cui erwartet, dass die ersten dieser Batterien schon in zwei bis vier Jahren verbaut werden.

Benzin immer noch viel effizienter

Die Transparenz ist variabel, wovon auch die Effizienz des Speichers abhängt. "Vernünftig ist eine Durchsichtigkeit von 50 bis 80 Prozent", erklärte Cui gegenüber newscientist.com. So wäre es noch möglich, bis zu halb soviel Energie aufzunehmen, wie ein herkömmlicher Akku vergleichbarer Größe.

An diesem Punkt setzt auch Gornik an: "Leistungsfähigkeit ist bei der Entwicklung von Energiespeichern weiter das oberste Ziel", sagt er im Gespräch mit pressetext. "Mit einem Kilogramm Benzin kann man nach wie vor etwa zehn mal so weit fahren wie mit einem herkömmlichen Akku des selben Gewichts. Hier ist noch viel Forschung notwendig."

Für den alltäglichen Einsatz durchsichtiger Elektronikgeräte sieht der TU-Experte nur beschränkten Nutzen. Vorstellbar wären für ihn etwa portable, kubische Displays zur dreidimensionalen Wiedergabe von Inhalten.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Georg Pichler
Tel.: +43-1-81140-303
E-Mail: pichler@pressetext.com
Website: pressetext.com
|