pte20110725017 in Forschung

Bilder aus dem Nachleben entsorgter Hardware

MIT-Projekt Backtalk dokumentiert die Reise gebrauchter Netbooks


Backtalk: Altes Netbook in neuer Verwendung (Foto: MIT-SCL/Screenshot)
Backtalk: Altes Netbook in neuer Verwendung (Foto: MIT-SCL/Screenshot)

Cambridge, Massachusetts (pte017/25.07.2011/13:55) Was passiert mit entsorgten Elektronik-Geräten? Dieser Frage gingen Forscher am SENSEable City Lab des Massachusetts Institute of Technology (MIT) mit dem Projekt Backtalk http://senseable.mit.edu/backtalk nach. Sie installierten Überwachungssoftware auf runderneuerten Netbooks und lieferten auf diese Weise Einblicke in den Alltag von ausgemusterter Hardware und ihrer Nutzer.

Von Afrika bis Südostasien

Drei Millionen Tonnen Elektroschrott fallen jährlich in den USA an, so die Angabe des MIT. Die Forscher statteten verschiedenste Altgeräte mit GPS-Tags aus, die ihre Reise um den Planeten dokumentieren sollten. Eine Reihe gebrauchter Netbooks wurde zudem mit einer modifizierten Version der Anti-Diebstahls-Software Prey http://preyproject.com/ ausgestattet.

Die installierte Software schoss im Betrieb schließlich - mit Einwilligung der Nutzer - alle 20 Sekunden ein Bild mit der eingebauten Webcam des Kleincomputers. So entstand nicht nur eine Dokumentation der über viele tausend Kilometer umfassenden Reiserouten der Geräte, sondern auch eine beträchtliche Sammlung an Fotos, die Einblicke in das Leben ihrer neuen Besitzer liefert. Diese leben vorwiegend in Entwicklungs- und Schwellenländern - von Ghana bis zu den Philippinen.

Das MIT gestaltete mit den gesammelten Daten und Bildern ein Video, das seit kurzem online verfügbar ist. Eindrücke des Projekts sind auch im New Yorker Museum of Modern Arts im Rahmen der "Talk to me"-Ausstellung zu sehen.



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