pte20110720003 in Leben

Zwiebelhaut bald als Würze eingesetzt

Abfälle der Produktion liefern wertvolle Inhaltsstoffe


Zwiebel: Bald findet auch die äußere Schale Verwendung (Foto: FlickrCC/Soric)
Zwiebel: Bald findet auch die äußere Schale Verwendung (Foto: FlickrCC/Soric)

Madrid (pte003/20.07.2011/06:10) Bestandteile der Zwiebel, die bisher meist weggeworfen wurden, könnten in Zukunft doch auf dem Teller landen. Forscher der Autonomen Universität Madrid http://uam.es berichten in der Zeitschrift "Plant Foods for Human Nutrition", dass die dünne braune Außenhaut sowie die äußerste Zwiebelschicht wertvolle Inhaltsstoffe für die Ernährung bieten. "Ihre Verwendung durch die Nahrungsmittelindustrie nützt nicht nur der Abfallvermeidung, sondern auch der Gesundheit", so Studienleiterin Vanesa Benitez im pressetext-Interview.

Gesunder Abfall

Mit dem steigenden Zwiebelkonsum in Europa werden auch die Abfälle der Lauchpflanze immer mehr. 500.000 Tonnen davon entsorgt die EU jährlich, vor allem in den Hauptproduktionsländern Spanien, Holland und England. "Problematisch war bisher, dass es für Zwiebelabfälle kein Recycling gab. Da sich in ihnen Pilze entwickeln können, ist ihr Einsatzgebiet in der Landwirtschaft beschränkt, zudem eigenen sie sich aufgrund ihres stechenden Geruchs auch nicht für die Tierfütterung", erklärt Benitez.

Wie wertvoll die Reste jedoch sind, zeigte nun ihre genaue Analyse. Die braune Haut enthält eine große Menge löslicher Ballaststoffe und Phenole wie etwa Quercetin und andere Flavonoide. Die fleischigen Außenschalen sowie zu kleine Zwiebel, die beide kommerziell kaum genutzt werden, liefern hingegen schwefelhaltige Bestandteile - Antioxidantien und zudem gut für den Blutfluss und die kardio-vaskuläre Gesundheit - sowie Fruktane, die als Probiotika die Darmflora anregen.

In Fertignahrung einmischen

Sinnvoll wäre es, die verschiedenen Zwiebelreste zu trennen und als funktionelle Nahrungsbestandteile einzusetzen, falls weitere Untersuchungen Vorteile beim Menschen bestätigen. Allerdings nicht direkt beim Kochen, erklärt Benitez. "Was sich anbietet, ist etwa ein Einsatz in der Fertigsuppe, in Tomatensauce oder anderen bereits fertigen Pürees", so die spanische Agrarchemikerin.

(Ende)
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