Insiderverdacht überschattet Roth & Rau-Deal
Aktienwert stieg vor Bekanntwerden - BaFin lässt Anzeige offen
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Handshake: BaFin geht Insiderverdacht nach (Foto: pixelio.de, A. Klaus) |
Bonn (pte027/16.06.2011/13:45) Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) http://www.bafin.de geht dem Verdacht des Insiderhandels bei der Übernahme des deutschen Solarzulieferers Roth & Rau durch den Schweizerischen Rivalen Meyer Burger http://www.meyerburger.com nach. Einem Bericht des Handelsblatts nach wurde die Behörde aktiv, nachdem vor dem Bekanntwerden des Angebots über 22 Euro je Anteilsschein am 11. April der Wert des Roth & Rau-Papiers stark gestiegen war. Es gibt die Vermutung, dass das Vorhaben vorab durchgesickert war.
Förmliche Untersuchung eingeleitet
Die BaFin hat eigenen Angaben nach bereits eine förmliche Untersuchung eingeleitet. Sollte sich der Verdacht der Behörde auf illegalen Insiderhandel erhärten, so wird es eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft geben, heißt es. Zum Hintergrund der Übernahme: Der Hohenstein-Ernstthaler Solarzulieferer Roth & Rau soll im Einverständnis der Gründer von Meyer Burger übernommen werden. Die Transaktion an sich wurde von der BaFin Anfang Mai genehmigt.
Gegen wen genau sich die Ermittlungen richten, bleibt offen. Unklar ist vor allem die Rolle des Solarunternehmers Christoph Ladanyi, der das Gebot für Roth & Rau zu niedrig befindet und mit seiner Firma Rena Geschäftsbeziehungen zum Übernahmekandidaten hat. Ladanyi unterhält ein Aktienpaket von rund 15 Prozent. Meyer Burger hält gegenwärtig mehr als 30 Prozent und überschritt die Schwelle, bei der ein Pflichtangebot für alle Aktien fällig wurde.
Aktienkurs von Roth & Rau leicht im Plus
Meyer-Burger-Chef Peter Pauli ist trotz aller Bemühungen weiter ein gutes Stück von seinem Ziel entfernt, die Mehrheit der Aktien an den Sachsen zu erwerben. Die verlängerte Frist für ein Angebot läuft noch bis zum 22. Juni. Danach könnten die Schweizer weiter an der Börse zukaufen. Bei Redaktionsschluss dieser Meldung (12:49 Uhr) notiert das Roth & Rau-Papier mit einem leichten Plus von 0,07 Prozent bei 22,02 Euro.
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