pte20110610023 in Leben

Malaria, Aids, Lepra: 20 neue Impfstoffe bis 2020 möglich

Finanzierung und Stärkung des Vertrauens in Impfungen entscheidend


Bluttest: Malaria-Imfpung in fünf Jahren möglich (Foto: FlickrCC/US Army Africa)
Bluttest: Malaria-Imfpung in fünf Jahren möglich (Foto: FlickrCC/US Army Africa)

Oxford (pte023/10.06.2011/13:30) In den kommenden zehn Jahren ist das Potenzial für 20 neue Impfstoffe gegeben. Laut dem Team um Richard Moxon von der University of Oxford http://www.ox.ac.uk ist die Finanzierung entscheidend aber auch das Vertrauen in Impfstoffe. Die Wissenschaftler nennen Aids und Malaria als die wichtigsten Forschungsbereiche. Vernachlässigte tropische Krankheiten wie Lepra sollten ebenfalls stärker berücksichtigt werden. In ihrem Aufruf zum Handeln schreiben sie in The Lancet http://www.thelancet.com : "Wir müssen auch an Impfstoffe denken, die über die klassischen Infektionen hinausgehen. Dazu gehört insulinabhängige Diabetes, Krebserkrankungen und degenerative Erkrankungen."

Moxon regte eine Reihe von Artikeln an, die sich mit der Zukunft der Impfstoffforschung beschäftigen. Trotz der unzweifelhaften Erfolgsgeschichte der Impfungen, sei es überraschenderweise so, dass die Bevölkerung noch immer Vorbehalte hat. "Es ist ein schwieriges Thema. Einer der wichtigsten Gründe ist wahrscheinlich, dass Impfungen gesunden Menschen, oft auch Kindern, verabreicht werden. Fragen nach der Sicherheit spielen eine große Rolle. Es gibt wenig Bewusstsein dafür, wie viele Krankheiten durch Impfstoffe verhindert worden sind. Dazu gehören Kinderlähmung und Keuchhusten."

Aids-Impfstoff noch länger in Entwicklung

Der Wissenschaftler geht davon aus, dass es noch lange bis zur Entwicklung eines Impfstoffes gegen Aids dauern wird. Einen wirksamen Impfstoff gegen Malaria könnte es jedoch schon innerhalb von fünf Jahren geben. Gemeinsam mit seinen Mitautoren fordert Moxon die Entwicklungsländer auf, mehr Verantwortung für die Finanzierung von Impfprogrammen zu übernehmen. Die meisten dieser Länder geben in ihrem Budget der Gesundheit keinen ausreichenden Stellenwert.

"Sie müssen davon überzeugt werden, mehr der Last selbst zu tragen, um ihren ärmeren Bürgern zu helfen", so die Forscher. Die in den Entwicklungsländern für Impfstoffe zur Verfügung gestellten Mittel werden am Montag bei einer entscheidenden Sitzung genau unter die Lupe genommen. Es soll laut BBC versucht werden, mehr als zwei Millionen Pfund für Impfaktionen in den nächsten vier Jahren aufzubringen.

(Ende)
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