pte20110603007 in Leben

Stinkende Chemikalien verwirren Moskitos

Malaria-Vorbeugung durch Ausschaltung des CO2-Rezeptors


Moskito: Geruch soll Malaria-Mücken zur Strecke bringen (Foto: FlickrCC/Yassr)
Moskito: Geruch soll Malaria-Mücken zur Strecke bringen (Foto: FlickrCC/Yassr)

Riverside (pte007/03.06.2011/10:00) Mittels Chemikalien können Moskitos daran gehindert werden, Menschen über ihren Geruch aufzuspüren. Das haben Wissenschaftler um Anandasankar Ray von der University of California http://ucr.edu gezeigt. Mit Hilfe ihrer Entdeckung hoffen sie, eine neue Generation von Moskito-Fallen und Insektenschutzmitteln zu entwickeln. Zeigen sich die eingesetzten Chemikalien als sicher und billig, gesteht ihr die Fachwelt ein hohes Potenzial zu. Details der Studie wurden in der Zeitschrift Nature http://www.nature.com veröffentlicht.

Gestank übedeckt CO2-Spuren

Blutsaugende weibliche Moskitos nutzen das Kohlendioxid der ausgeatmeten Luft, um Menschen aufzuspüren. Sie können winzige Veränderungen der Konzentration des Gases erkennen. Das Wissen um diesen Vorgang wird bereits bei Kohlendioxid-Fallen eingesetzt. Sie erfordern jedoch Trockeneis oder Gaszylinder und werden daher in Entwicklungsländern nur selten eingesetzt. Wissenschaftler suchten daher nach Chemikalien, die die Wahrnehmungsfähigkeit der Insekten stören oder verwirren können.

Das Team testete jetzt stinkende Chemikalien bei drei Arten von Moskitos: Anopheles gambiae, die Malaria verbreiten, Culex quinquefasciatus, die Filariasis und das West-Nil-Virus übertragen und Aedes aegypti, die Dengue- und Gelbfieber verursachen. Laut den Wissenschaftlern infizieren diese Insektenarten gemeinsam jährlich mehr als eine halbe Milliarde Menschen. Menschen in Ländern mit einem hohen Infektionsrisiko werden mehrfach angesteckt. Die Folge sind Millionen von Todesopfern.

Frage der Sicherheit

Es gelang, drei Gruppen von Chemikalien zu identifizieren, die die Kohlendioxid-Rezeptoren der Insekten stören. Eine ahmte das Kohlendioxid nach und könnte als Köder in Insektenfallen eingesetzt werden, die andere hinderte die Moskitos daran, das Kohlendioxid zu erkennen und die dritte Gruppe ließ die Insekten annehmen, dass sie von großen Mengen des Gases umgeben waren.

James Logan von der London School of Hygiene and Tropical Medicine http://lshtm.ac.uk argumentiert gegenüber der BBC, dass die Forscher erst nachweisen müssten, dass die Chemikalien Menschen vor den Stichen der Moskitos schützen können. Es sei bekannt, dass Moskitos auf Kohlendioxid-Fallen anders reagierten als auf Menschen. Die entscheidende Frage sei, ob diese Chemikalien Menschen wirklich schützen können. Zusätzlich müssten die Chemikalien in hohen Konzentrationen eingesetzt werden, was zu einer Gesundheitsgefährdung führen könnte.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Michaela Monschein
Tel.: +43 811 40 300
E-Mail: monschein@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|