pte20100512015 in Business

Erzpreise: Deutschlands Stahlkocher zwiegespalten

ThyssenKrupp auf Erholungskurs - Salzgitter senkt Prognose


Spotmarktpreise schießen hoch (Foto: pixelio.de, uschi dreiucker)
Spotmarktpreise schießen hoch (Foto: pixelio.de, uschi dreiucker)

Salzgitter/Düsseldorf (pte015/12.05.2010/10:50) Die langsame Stabilisierung der Nachfrage in der Stahlindustrie lässt deutsche Großkonzerne mit unterschiedlichen Erwartungen in das Geschäftsjahr gehen. Während sich ThyssenKrupp http://www.thyssenkrupp.de spürbar erholt und seine Prognose bestätigt, reduziert Konkurrent Salzgitter http://www.salzgitterag.de die Erwartungen. Schuld am verhaltenen Ausblick sollen Preisanstiege bei Rohstoffen sein. Nun will Salzgitter ein ausgeglichenes Ergebnis schaffen.

Spotmarktpreise klettern

"Während Salzgitter noch mit Restrukturierungsfolgen kämpft, profitiert ThyssenKrupp vor allem vom stabilen Geschäft im Großanlagenbau. Dennoch sollte man berücksichtigen, dass Salzgitter tendenziell sehr konservativ agiert und Verluste früh einbucht", so Christian Obst, Stahlanalyst bei der UniCredit Group http://www.unicredit.de , gegenüber pressetext. Bisher hatte Salzgitter für 2010 Vorsteuergewinne im zweistelligen Millionenbereich angekündigt.

Deutschlands zweitgrößter Stahlriese leidet vor allem unter dem Preisanstieg bei Rohstoffen. So hatten die Erzminenbetreiber angekündigt, von den bisher üblichen Einjahresverträgen zu einer quartalsweisen Preisfestsetzung zu wechseln. Damit soll eine engere Anbindung der Preise langfristiger Lieferverträge an den Spotmarkt ermöglicht werden. "Das Oligopol der Minenbetreiber funktioniert. 2009 haben sich die Spotmarktpreise fast verdoppelt", sagt Obst.

Nachfrage gibt Minenbetreibern Auftrieb

Aufgrund der starken Nachfrage rechnen Experten damit, dass sich die Verhandlungsposition der Erzminenbetreiber festigen wird und die Preise ansteigen könnten. Obwohl ThyssenKrupp im zweiten Quartal des Ende September abgelaufenen Geschäftsjahres 2009/2010 die Erlöse um drei Prozent auf 10,1 Mrd. Euro steigern konnte und das Ergebnis vor Steuern 191 Mio. Euro nach minus 455 Mio. Euro im Vorjahr beträgt, rechnen Analysten mit einer Eintrübung.

ThyssenKrupp übertraf mit dem aktuellen Ergebnis jedoch die Erwartungen von Beobachtern. Diese hatten im Durchschnitt nur einem Vorsteuergewinn von 151 Mio. Euro prognostiziert. Den Umsatz hatten sie auf 9,952 Mrd. Euro geschätzt. Im laufenden Geschäftsjahr wollen die Düsseldorfer ein um Sondereinflüsse bereinigtes Vorsteuerergebnis in niedriger dreistelliger Millionenhöhe erwirtschaften. Salzgitter verbuchte im ersten Quartal einen Fehlbetrag vor Steuern von 17 Mio. Euro. Auch der Umsatz rutschte auf 1,9 Mrd. Euro ab.

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