Werbeverbot in öffentlich-rechtlichen Sendern könnte Sport hart treffen
DOSB-Generaldirektor Michael Vesper fordert Ausnahmeregelung
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Entgeht dem Sport viel Geld durch ein Werbeverbot? (Foto: aboutpixel.de, lukasdavid) |
Düsseldorf (pte022/11.05.2010/13:00) In der Diskussion um ein mögliches Werbeverbot im öffentlich-rechtlichen Rundfunk forderte DOSB-Generalsekretär Michael Vesper eine Ausnahmeregelung für den Sport. Im Rahmen des Sports Media Summit http://www.sports-media-summit.de/ in Düsseldorf sagte Vesper: "Ein Werbeverbot in den öffentlich-rechtlichen Sendern würde den deutschen Sport hart treffen. Einerseits hätten die Zuschauer nichts gegen diese Form von Sponsoring und Presenting und andererseits ist der Sport auf diese Einnahmen angewiesen", so Vesper.
Die Diskussion war durch ein Gutachten des ehemaligen Verfassungsrechtlers Paul Kirchhoff ins Rollen gekommen. In einem von ARD und ZDF in Auftrag gegebenen Gutachten hat er sich dafür ausgesprochen, ein neues Gebührenmodell einzuführen und die öffentlich-rechtlichen Sender weitestgehend werbefrei zu machen.
Ausnahmen vorgesehen
Ausnahmen sollte es laut Kirchhoff nur dann geben, wenn Sport-Rechtepakete für Übertragungen von den Veranstaltern inklusive Programmsponsoring vertrieben werden, was immer öfters der Fall ist. "Sollte es hier keine Ausnahme geben, so könnten sich ARD oder ZDF rein rechtlich nicht an der Ausschreibung dieser Rechte bewerben", bemerkte auch Carl-Eugen, Justitiar des Zweiten Deutschen Fernsehens, in der Diskussion.
Höhere Gebühren statt Werbung
Außerdem bemerkte Vesper, dass ein Werbeeinnahmen-Entgang höhere Gebühren zu Folge haben könnte, was jedoch Jürgen Doetz, Präsident des Verbandes Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT), nicht nachvollziehen konnte. "Die öffentlich-rechtlichen Sender beweisen bei vielen Rechte-Ausschreibungen, dass sie genügend finanzielle Mittel haben, da können die 60 Mio. Euro, die durch Sport-Werbung bzw. -Sponsoring wegfallen würden, nicht ins Gewicht fallen", so Doetz.
Ein weiterer Diskussionspunkt war, dass ein Werbeverbot die Zuschauer ins Pay-TV treiben würde. Auch hier hielt Doetz dagegen: "Bei ARD und ZDF zahlt jeder Zuschauer für Sport - ob er ihn interessiert oder nicht. Das ist Zwangs-Pay-TV." In einer Sondersitzung der Rundfunkkommission der Länder soll am 9. Juni über die Gebührenreform beraten werden.
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