MAN-Übernahme: VW scharrt in den Startlöchern
Zukauf 2010 denkbar - MAN-Aktie legt über drei Prozent zu
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MAN-Management sträubt sich noch gegen VW-Übernahme (Foto: pixelio.de, Andreas Müller) |
Wolfsburg/München/Essen (pte032/15.12.2009/13:45) Nachdem Volkswagen http://www.vw.de 2009 sowohl Porsche als auch Suzuki gekauft hat, scheinen die Wolfsburger nun die Übernahme des Lkw-Herstellers MAN vorzubereiten. Ein erstes Indiz für ernsthafte Erwägungen in diese Richtung lassen sich am Kurs der MAN-Aktie ablesen. Bei Redaktionsschluss dieser Meldung (13:44 Uhr) notiert das Papier mit plus 3,09 Prozent bei 54,43 Euro in der Gewinnzone. So zählt das Unternehmen heute, Dienstag, zu den größten Gewinnern im Dax. Seit Mitte November verlor die Aktie fast zehn Prozent.
Keine VW-Finanzinvestorenrolle
Die Kursfantasien der Börsianer scheinen nicht unbegründet. Einem Bericht der Süddeutschen Zeitung unter Berufung auf hochrangige Managerkreise des Nutzfahrzeugherstellers nach will Volkswagen bald eine Übernahmeofferte an die MAN-Aktionäre richten. Unklar sei nicht ob, sondern wann genau das Angebot aus Wolfsburg kommen wird. Europas Autoriese ist mit 29,9 Prozent an MAN beteiligt. "Dass VW MAN schlucken will, daran besteht kein Zweifel. VW wird kein reiner Finanzinvestor bleiben", sagt Auto-Insider Ferdinand Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen http://www.uni-due.de auf Nachfrage von pressetext.
Über die Modalitäten einer möglichen Zusammenführung der Unternehmen scheinen sich die Geister zu scheiden. VW-Patriarch Ferdinand Piëch, der nicht nur Aufsichtsratschef von VW, sondern auch bei MAN ist, tritt für eine Lkw-Fusion zwischen MAN und der schwedischen Scania ein. An Letzterer sind die Wolfsburger bereits mit 70 Prozent beteiligt. "Piëchs Pläne wurden nur durch die Porsche-Übernahme durchkreuzt. Nachdem nun auch fast das gesamte MAN-Management ausgewechselt wurde, ist davon auszugehen, dass 2010 Bewegung in die Sache kommen wird", prognostiziert Dudenhöffer im Gespräch mit pressetext.
Piëchs Radikalkurs erzürnt MAN
Vor allem der Widerstand der Münchner MAN-Führung macht es für Piëch nicht einfach, die Vorhaben umzusetzen. Der zurückgetretene MAN-Vorstandschef Hakan Samuelsen sowie der Finanzchef Karlheinz Hornung hätten nach dem Einstieg von VW darauf gepocht, dass MAN einen Zugang zum Kapitalmarkt behält und an der Börse notiert bleibt. Dagegen soll sich Piëch aber sträuben, worauf beide Manager gegangen sein sollen, heißt es. Zudem hatte es der VW-Boss geschafft, dass künftig nur vier statt fünf Mitglieder im MAN-Aufsichtsrat sitzen. Auch soll es keinen Vorstandsvorsitzenden, sondern nur noch einen Vorstandssprecher geben.
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