pte20091201032 in Leben

China trägt Anti-Porno-Kampf auf Handys aus

Mobilfunker sperren erste Anbieter


China kämpft gegen Pornos auf dem Handy (Foto: pixelio.de, Viktor Mildenberger)
China kämpft gegen Pornos auf dem Handy (Foto: pixelio.de, Viktor Mildenberger)

Peking (pte032/01.12.2009/13:41) Die chinesische Regierung führt seit Monaten einen erbitterten Kampf gegen pornografische Inhalte im Internet. Maßnahmen wie installierte Porno-Filter auf PCs (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/090608027/) oder eine Porno-Blockade durch Google (http://pressetext.com/news/090107004/) haben die Anbieter bisher jedoch nur dazu veranlasst, sich neue Wege zu ihrer Verbreitung zu Nutze zu machen. Das Pornografie-Angebot für Handynutzer ist explodiert, weshalb das Ministerium für Öffentliche Sicherheit den Kampf verstärkt auf den Bereich mobiler Kommunikation verlagert.

Die Behörden haben zuletzt eine Kampagne gegen "mobile Pornos" gestartet, die jene Anbieter im Visier hat, die anhand des WAP-Protokolls Webseiten für Handys erstellen. Der Fokus der zumindest bis Jahresende laufenden Kampagne liegt vornehmlich auf Ballungszentren wie Shanghai, Peking oder Guangdong, wo eine Reihe chinesischer WAP-Seiten registriert ist, berichtet das Wall Street Journal. Die drei größten Mobilfunkanbieter des Landes, China Mobile, China Unicom und China Telecom, wurden bereits angewiesen zu handeln. Sie bieten die WAP-Dienste Schätzungen zufolge mittlerweile rund 192 Mio. Handynutzern an.

Mobilfunkbetreiber im Visier

Durch die dritte Generation (3G) von mobilem Highspeed-Internet ist die Anzahl der chinesischen Handy-Web-User in diesem Jahr rapide angestiegen. Erst zu Jahresbeginn hatte die Regierung dafür notwendige Lizenzen vergeben. Nun ergreifen die Behörden allerdings Maßnahmen gegen die "illegalen Angebote" im Internet und erteilen den Mobilfunkanbietern entsprechende Anweisungen.

China Mobile hat gestern, Montag, bekannt gegeben, vorerst alle Zahlungen an jene WAP-Anbieter ausgesetzt zu haben, mit denen das Unternehmen kooperiert - eine Überprüfung sei anhängig. Darüber hinaus blockiere der Mobilfunkkonzern seit dem Wochenende 626 mobile Porno-Websites. Davon würden 148 auf chinesischen Servern liegen, die restlichen 478 Anbieter nutzten ausländische Server. Sechs Angebote hatten offenbar das Rechenzentrum von China Mobile selbst genutzt. Die Behörden hatten zuletzt häufig bemerkt, dass die Netzbetreiber durch Internetgebühren am Geschäft der Porno-Anbieter partizipieren.

(Ende)
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