Krise verführt Langfinger: Rekord bei Diebstählen
Warenschwund kostet weltweit über 84 Milliarden Euro
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Wirtschaftskrise lässt Diebe zu Spirituosen greifen (Foto: aboutpixel.de, Kim Czuma) |
Nottingham/Heppenheim (pte041/10.11.2009/16:20) Ladendiebstahl kostet dem Einzelhandel auch in diesem Jahr wieder Mrd.-Beträge. Aufgrund der Krise ist der Schaden 2009 jedoch stärker gestiegen als üblich. Wie das Centre for Retail Research http://www.retailresearch.org aufzeigt, kostete der Warenschwund zwischen Juli 2008 und Juni 2009 allein dem deutschen Einzelhandel rund 5,2 Mrd. Euro und liegt damit auf Rekordniveau. Im Vorjahr betrug der Schaden noch 4,7 Mrd. Euro (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/081127030/). Weltweit summierte er sich auf über 85 Mrd. Euro. Ein Drittel des Anstiegs sei auf die wirtschaftliche Situation zurückzuführen.
Wie der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels http://www.einzelhandel.de auf Nachfrage von pressetext wissen lässt, fielen die eigenen Zahlen für Ladendiebstahlsschäden im vergangenen Jahr "etwas niedriger" aus. Unterschiede können sich etwa durch die hohe Dunkelziffer nicht zur Anzeige gebrachter Diebstähle und unterschiedlich hohe Angaben zur Diebstahlsprävention ergeben.
Geringere Sicherheitsvorkehrungen
Durch Warenschwund hat der deutsche Einzelhandel dem Centre for Retail Research zufolge einen Schaden in Höhe von 1,17 Prozent des bundesweiten Handelsumsatzes genommen - der höchste Wert seit 2002. Das Warensicherungsunternehmen Checkpoint Systems führt diesen auf geringere Sicherheitsausgaben des Einzelhandels zurück. Der Schadensanstieg durch Ladendiebstahl gehe zu 53,6 Prozent oder 2,8 Mrd. Euro auf das Konto von Kunden und zu gut einem Viertel auf das von unehrlichen Mitarbeitern. Darüber hinaus seien Lieferanten und interne Fehler dafür verantwortlich.
Insgesamt habe Kriminalität den deutschen Einzelhandel mit rund 5,6 Mrd. Euro belastet. Darin seien sicherheitsbezogene Kosten von 1,2 Mrd. Euro inkludiert, die im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozent auf 0,26 Prozent des Umsatzes gefallen seien. Um Ladendiebstahl zu verhindern setzt der Großteil der Händler auf elektronische Sicherungssysteme. Knapp ein Drittel der am häufigsten gestohlenen Produktgruppen erfahre jedoch keinen besonderen Schutz.
Frischfleisch und Feinkost
Kleine und teure Markenartikel aus den Bereichen elektronische Spiele, DVDs, Handys, Kosmetik und Parfum, Rasierklingen, Spirituosen, Bekleidung und Uhren seien die Renner bei Ladendieben. Zudem würden selbst Produkte aus den Sortimenten Frischfleisch und Feinkost gestohlen. Europaweit seien 3,1 Mio. Diebe auf frischer Tat ertappt worden. Während das Diebesgut bei Kunden einen Wert von durchschnittlich 94 Euro aufgewiesen habe, schlage der Schaden durch unehrliche Mitarbeiter mit 1.858 Euro beinahe 20 Mal so hoch zu Buche.
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