pts20090930124 Politik/Recht, Medizin/Wellness

Pharmig bezweifelt angekündigtes Einsparungspotenzial bei Medikamenten

Vertrag zwischen SGKK und Ärzten verschlechtert Patientenversorgung


Wien (pts124/30.09.2009/16:39) Rund 4 Millionen Euro möchte die SGKK pro Jahr bei Medikamenten einsparen. Gelingen soll das mit Hilfe der Salzburger Ärzte. Die werden in Zukunft per Vertrag verpflichtet, nur mehr das billigste Medikament pro Wirkstoffgruppe zu verschreiben. Laut Angaben SGKK-Verantwortlicher sei die Versorgung der Patienten mit qualitativ hochwertigen Arzneimitteln dadurch nicht in Gefahr. Das ist ein Widerspruch, der den Sinn des Vertrages komplett in Frage stellt. Pharmig-Generalsekretär Jan Oliver Huber: "Wenn die Kosten von Arzneimitteln beim Verschreiben im Vordergrund stehen, ist es doch logisch, dass die Versorgung mit Medikamenten schlechter wird. Das Angebot an verschreibbaren Arzneimitteln wird stark eingeschränkt. Die Kosten und nicht der Arzt entscheiden dann über die Therapie."

Budgetlöcher stopfen

Leider fällt der SGKK wohl nichts anderes ein, als auf Kosten der Patienten zu sparen. Das ist kein Wunder, werden die Patienten sicherheitshalber erst gar nicht gefragt, wo sie den Rotstift bei den Kassen ansetzten würden. Huber dazu: "Ich bin mir sicher, dass die Versicherten der SGKK mit diesem Vertrag nicht glücklich sind. Es wird zuerst bei den Heilmitteln gespart. Das trifft zur Gänze die Patienten. Andere Einsparungsmöglichkeiten wie Verwaltung oder Honorare werden wieder einmal nicht angegriffen." Eigentlich sollten Generika ermöglichen, Arzneimittel-Innovationen zu finanzieren. Die Kassen verwenden die günstigen Arzneimittel jedoch vor allem dazu, ihre Budgetlöcher zu stopfen.

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