pts20090702026 Medizin/Wellness, Politik/Recht

Medikamentenausgaben: Sparen am falschen Platz

Pharmig: OECD-Studie entlarvt Scheindebatte um Medikamenten-Kosten


Wien (pts026/02.07.2009/12:45) Die aktuellen Gesundheitsdaten der OECD bestätigen eindrucksvoll, dass Österreich im Vergleich zu 30 anderen Ländern wenig für Arzneimittel ausgibt. Im OECD-Schnitt werden 17,1 Prozent der gesamten Gesundheitskosten eines Landes für Arzneimittel ausgegeben. Österreich wendet laut Berechnungen der OECD 13,3 Prozent für Arzneimittel auf und liegt damit 3,8 Prozentpunkte unter dem Durchschnitt. Pharmig-Generalsekretär Jan Oliver Huber: "Die OECD-Studie zeigt, dass die liebste Ausrede der Gesundheitsverantwortlichen 'Die Medikamente machen das System so teuer' falsch ist. In Wahrheit spart Österreich bereits seit Jahren bei den Arzneimittelausgaben."

OECD-Studie zeigt Sparpotenziale

Die OECD-Studie erscheint gerade rechtzeitig, um neuen Wind in die Debatte um das Kassensanierungspaket zu bringen. Huber: "Die wahren Kostentreiber liegen im Spitalsbereich. Wir haben zu viele Akutbetten und Großgeräte in Österreich. 2007 standen rund 6,1 Betten je 1.000 Einwohner zur Verfügung, im OECD-Schnitt waren es 3,8 Betten. Bei den Großgeräten haben nur Japan, die USA, Italien und Island mehr als Österreich. Hier sollten die Sparmaßnahmen einer Gesundheitsreform ansetzen. Sparen bei Medikamentenausgaben ist zwar politisch populär, bringt dem Gesundheitssystem am Ende aber gar nichts. Ich hoffe, die OECD-Zahlen bewirken, dass wir in Österreich endlich über sinnvolle Reformen im Gesundheitssystem diskutieren."

Verhandlungen mit allen Beteiligten

Die OECD-Studie zeigt deutlich, dass sinnvolle Kostendämpfungsmaßnahmen im Gesundheitssystem nur möglich sind, wenn alle Verantwortlichen gemeinsam Lösungen entwickeln. Wenn einzelne Vertreter Einsparungen auf Kosten Dritter beschließen, kann das dem System nicht nützen. "Ich fordere daher Verhandlungen, in die alle Beteiligten einbezogen sind, Kassen, Ärzte, Spitalserhalter, Apotheker und die pharmazeutischen Unternehmen", erklärt Huber abschließend.

(Ende)
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