pte20090907017 in Business

Chinas Großkonzerne schlagen US-Konkurrenz

Finanzkrise lässt Gewinne der Top-500-Unternehmen schmelzen


Chinas Wirtschaftsgrößen ziehen an US-Konzernen vorbei (Foto: aboutpixel.de, archijack)
Chinas Wirtschaftsgrößen ziehen an US-Konzernen vorbei (Foto: aboutpixel.de, archijack)

Peking/New York (pte017/07.09.2009/11:15) Die 500 größten chinesischen Konzerne haben ihre Konkurrenten aus den USA im Vorjahr erstmals auf die Plätze verwiesen. 2008 verdienten sie netto mehr als die 500 stärksten US-amerikanischen Firmen. Wie der Wirtschaftsverband China Enterprise Confederation (CEC) http://www.cec-ceda.org.cn/english/ aufzeigt, hat sich die Gewichtsverlagerung in der Weltwirtschaft zugunsten der Volksrepublik im Zuge der globalen Krise beschleunigt. So äußern sich die Folgen des Kollapses an den Finanzmärkten in der asiatischen Wirtschaftsgroßmacht nicht annähernd so schwerwiegend als in den westlichen Industriestaaten. Während die Nettogewinne der größten US-Konzerne im Vorjahr um 84,6 Prozent eingeknickt sind, sanken die Erlöse ihrer chinesischen Pendants nur um 12,4 Prozent.

Obwohl die US-Wirtschaftsgrößen mit knapp 100 Mrd. Dollar an Nettogewinnen angesichts der Wirtschaftskrise noch recht ansehnlich verdienten, verzeichnen sie den stärksten Einbruch seit 55 Jahren. Damit verblassen ihre Zahlen gegenüber den chinesischen Firmenbüchern, in denen um über 70 Mrd. Dollar höhere Erlöse verbucht werden konnten. Anders als in den USA, wo hauptsächlich IT-Betriebe und Unternehmen aus innovativen Branchen die größten Gewinne schrieben, sorgen in der Volksrepublik hingegen im Wesentlichen Banken für schwarze Zahlen. Mit einem Überschuss von rund 13 Mrd. Euro verdienten die Industrial und die Commercial Bank of China im Vorjahr am besten. Die Hälfte der zehn Top-Verdiener sind Finanzkonzerne. Den CEC-Experten zufolge sei an dem Unterschied zu erkennen, dass die Chinesen den westlichen Industrieländern etwa an Innovationskraft nach wie vor hinterher hinken.

Trotz einer beschleunigten Aufholjagd hätten die chinesischen Konzerne keine erheblichen Fortschritte in puncto Konkurrenzfähigkeit gemacht. Obwohl die Großbetriebe von einer wirtschaftsfreundlichen Politik und einem starken Binnenmarkt profitieren konnten, seien auch in den Bereichen Firmenkultur, Geschäftsmodelle und internationale Präsenz kaum Verbesserungen umgesetzt worden. Zwar befindet sich der CEC zufolge unter Chinas 500 größten Unternehmen bereits mehr als die Hälfte in privater Hand. Allein die ersten 34 Plätze sind hingegen von Staatsbetrieben besetzt. Darüber hinaus konzentriert sich das chinesische Wirtschaftswachstum derzeit beinahe ausschließlich auf die größten Konzerne des Landes. Anders als in den westlichen Industrieländern, deren Wirtschaftsmotor hauptsächlich von einem kräftigen Mittelstand angetrieben wird, sorgen Chinas Top-500-Unternehmen für mehr als drei Viertel des nationalen Wirtschaftswachstums.

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