pte20090727003 Medien/Kommunikation, Kultur/Lifestyle

Internet-Ratings setzen Hollywood unter Druck

Offizielle MPAA-Bewertung zunehmend irrelevant


Das Online-Angebot der MPAA soll in den kommenden Monaten ausgebaut werden (Foto: mpaa.org)
Das Online-Angebot der MPAA soll in den kommenden Monaten ausgebaut werden (Foto: mpaa.org)

New York (pte003/27.07.2009/06:10) Die Motion Picture Association of America (MPAA) http://www.mpaa.org bewertet seit 1968 Filme nach unterschiedlichen Kriterien und gibt Empfehlungen ab, für welches Publikum sie geeignet sind. Von unterschiedlichen Seiten wurde die Institution immer wieder kritisiert. Durch unabhängige Bewertungen im Netz gerät das System nun zusätzlich unter Druck. Online-Dienste, die vor allem auch durch Social-Networks schnell ein großes Publikum erreichen, bewerten Filme nach speziellen Kriterien und machen auf diese Weise dem Hollywood-Rating Konkurrenz. Joan Graves, Leiterin der MPAA, gibt sich darüber zwar unbesorgt, andere könnten sich jedoch vorstellen, dass ihre Organisation bald irrelevant werden könnte, so die New York Times.

SceneSmoking http://www.scenesmoking.org etwa bewertet das Auftauchen von Tabakwaren in Filmen und vergibt dann verschiedenfarbige Lungen-Symbole. Kids-in Minds http://www.kids-in-mind.com stuft Filme auf einer Skala von eins bis zehn ein und macht auf Darstellungen von Sex oder Gewalt aufmerksam. Movieguide http://www.movieguide.org wiederum bewertet von einem streng christlichen Standpunkt aus. Das Erfolgsrezept der unterschiedlichen Dienste: Sie richten sich an ein spezielles Publikum und verdrängen immer mehr die Standard-Ratings der MPAA. Es sei jedoch unmöglich, sich nach den Wünschen jeder Interessensgruppe zu richten, so Graves. "Das heißt aber nicht, dass wir uns nicht verbessern können. Wir sind immer offen für Veränderungen die unsere Bewertung informativer und realitätsnäher machen."

So begann die MPAA im Jahr 2007 nach öffentlichem Druck auch Tabakkonsum in Filmen in ihr Rating mit einzubeziehen. Nun arbeite man daran, den eigenen Online-Dienst weiterzuentwickeln und informativer zu gestalten. Man wolle transparenter werden, so Graves. Die neue Website würde in den kommenden Monaten online gehen. Für Kritiker ist das jedoch nicht genug. Sie hoffen, dass die MPAA durch die Konkurrenz im Netz gezwungen wird, sich noch deutlicher weiterzuentwickeln.

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