pte20090720028 in Forschung

Militär-Roboter gewinnt Energie aus Biomasse

Pentagon will "EATR" für großräumige Operationen einsetzen


USA entwickeln energieautonomen Militär-Roboter (Foto: Kevin L. Moses Sr., US Airforce)
USA entwickeln energieautonomen Militär-Roboter (Foto: Kevin L. Moses Sr., US Airforce)

Pompano Beach, Florida (pte028/20.07.2009/13:40) Die beiden US-Technologie-Unternehmen Cyclone Power Technologies http://www.cyclonepower.com/ und Robotic Technology (RTI) http://www.robotictechnologyinc.com/ haben einen Roboter entwickelt, der sich von organischem Material wie Bäumen oder Gras ernähren kann und sich dadurch selbst mit Energie versorgen soll. Das Projekt für den Energetically Autonomous Tactical Robot (EATR) wurde bereits 2003 initiiert und befindet sich momentan in der Testphase. Die Entwicklungskosten werden zur Gänze von der Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA), einer Behörde des US-Verteidigungsministeriums, finanziert.

Die selbstversorgende Maschine soll vor allem im Rahmen von großräumigen und zeitaufwändigen Militäroperationen eingesetzt werden. Nach Angaben der Projektentwickler könnte der Robot mit 75 Kilogramm an verdautem Pflanzenmaterial unter Umständen bis zu 100 Meilen weit (ca. 160 Kilometer) durch die Wildnis navigieren. Der EATR soll zudem in der Lage sein, über mehrere Monate hinweg Biomasse aufzuspüren und sie mittels eingebauter Dampfturbine in Energie umzuwandeln.

In den USA haben die Pläne des Pentagon bereits für einigen Aufruhr gesorgt. Mehrere US-Nachrichtendienste verbreiteten Meldungen, wonach der Roboter unter Umständen auch tote Menschen zur Energiegewinnung fressen könnte. Die makabren Gerüchte brachten die Entwickler in arge Bedrängnis und zwangen sie nun, eine groß angelegte PR-Offensive zu starten, in der sie ausdrücklich erklärten, dass sich der Roboter ausschließlich von vegetarischer Kost ernähre. "Wir verstehen die Bedenken der Öffentlichkeit gegenüber futuristischen Robotern, die sich von Menschen ernähren, aber dies ist nicht das Ziel dieses Projekts", sagt Harry Schoell, CEO von Cyclone. Nach Artikel 15 der Genfer Konvention sei die Schändung von Leichen zudem ein Kriegsverbrechen, das DARPA, Cyclone oder RTI mit Sicherheit nicht billigen würden, heißt es in einer eilig ausgegebenen Mitteilung an die Presse. Gegenüber der Öffentlichkeit erläuterte einer der Erfinder des EATR, Robert Finkelstein, dass der Roboter über eingebaute Systeme verfüge, die das aufzunehmende Material voneinander unterscheiden könnten. Fleisch von Tieren oder Menschen stehe demnach nicht auf dem Speiseplan der Maschine. "Er isst nur, was auf dem Menü steht", so Finkelstein.

Welche militärischen Zwecke der Roboter tatsächlich erfüllen soll, darüber herrscht seitens des Pentagon und der Erfinder noch Stillschweigen. Die kommerziellen Verwertungsmöglichkeiten für diese umweltfreundliche Robot-Technologie seien jedoch enorm, so Schoell.

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