Schwimmender Fischkot macht Aquakulturen umweltfreundlicher
Forscher arbeiten an innovativen Futterzusätzen
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Regenbogenforellen in Fischzuchtanlagen (Foto: DBU) |
Langenargen (pte024/26.03.2009/13:00) Damit in Zukunft Aquakulturen noch umweltfreundlicher werden, arbeiten Wissenschaftler der Fischereiforschungsstelle Baden-Württemberg http://www.landwirtschaft-mlr.baden-wuerttemberg.de an der Entwicklung von innovativem Fischfutter, das den Fischkot schwimmfähig und damit leicht abschöpfbar macht. Da der globale Fischkonsum stetig ansteigt und weltweit 75 Prozent der natürlichen Bestände überfischt oder teilweise erschöpft sind, kommt der kontrollierten Fischzucht in Aquakulturen steigende Bedeutung zu. Die deutsche Bundesstiftung Umwelt DBU http://www.dbu.de fördert umweltschonende Aquakultur in Kreislaufanlagen mit 350.000 Euro.
"Da die vollständige Reinigung und Aufbereitung des Wassers technisch schwierig ist, haben wir nach neuen Lösungen gesucht", so Alexander Brinker von der Fischereiforschungsstelle Baden-Württemberg im pressetext-Interview. Die sichere und nahezu vollständige Entfernung der Ausscheidungsstoffe aus dem Kreislaufsystem sei allerdings eine echte technische Herausforderung. Die feinen Fischkotpartikel verteilen sich gleichmäßig im gesamten Wasser und lassen sich nur bedingt und mit großem Energieaufwand herausfiltern. "Die Filterung ist aber notwendig, da sonst die Wasserqualität beeinträchtigt wird", so der Forscher. "Im schlimmsten Fall gerät das gesamte Kreislaufsystem aus dem Gleichgewicht und der Betrieb der Anlage lässt sich aus Sicherheitsgründen nicht mehr aufrecht erhalten." Mit einem dem Fischfutter beigefügten pflanzlichen Polysaccharid ist es den Forschern gelungen, das Problem zumindest teilweise zu lösen. "Damit konnten wir den Kot stabilisieren und dann leichter filtrieren."
"Wir arbeiten nun allerdings daran, ein spezielles Futtermittel für Forellen zu entwickeln, nach dessen Aufnahme die Fische schwimmfähigen, festen Kot erzeugen, der sich leicht von der Wasseroberfläche abschöpfen lässt", so Brinker. Dass sei aber nicht so einfach, denn dazu müsse man die Darmflora, den Geschmackssinn und auch das Enzymspektrum der Fische berücksichtigen. "In den hauseigenen Versuchsanlagen testen wir derzeit verschiedene neuartige Futtermischungen. Der erfolgsversprechende Ansatz soll sich dann unter kommerziellen Bedingungen in der Fischzucht Störk bewähren, wobei ein neues, von der Firma Zordel konstruiertes Gerät zum Abschöpfen der Fäkalien verwendet werden wird", erklärt Brinker. Ein zielführendes, verbessertes Fütterungsmanagement wäre ein wegweisender Schritt in Richtung einer nachhaltigen Aquakultur.
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