pte20090304031 in Business

Batteriespezialist iQ Power meldet Insolvenz an

Anleger entsetzt - Aktie büßt über 73 Prozent ihres Wertes ein


iQ Power gibt auf (Foto: iqpower.com)
iQ Power gibt auf (Foto: iqpower.com)

Zug (pte031/04.03.2009/13:55) Der Batteriespezialist iQ Power http://www.iqpower.com kapituliert vor seiner finanziellen Lage und meldet Insolvenz an. Wie das Unternehmen heute, Mittwoch, in einer knapp gehaltenen Mitteilung auf seiner Webseite bekannt gab, "wurde die Entscheidung einstimmig getroffen, da die Finanzierung auch nach allen Anstrengungen des Verwaltungsrates und der Geschäftsleitung nicht zu einer tragfähigen Lösung geführt hat". Die Anleger strafen das Management ab. Bei Redaktionsschluss dieser Meldung (13:51 Uhr) verliert die iQ-Power-Aktie 73,33 Prozent an Wert und notiert an der Frankfurter Börse nur noch mit 0,040 Euro. Der Verlust fällt massiv aus. Noch vor drei Jahren lag der Anteilsschein bei bis zu 3,86 Euro. In den vergangenen zehn Tagen verlor das Papier somit rund 90 Prozent seines Wertes.

Wie es im Rahmen der am Schweizer Landgericht Zug beantragten Insolvenz mit dem Unternehmen weiter gehen wird, bleibt unklar. "Die weitere Verfahrensweise bestimmt der Insolvenzverwalter", heißt es auf Nachfrage von pressetext. Gestellte Fragen hinsichtlich der Gründe für die Insolvenz wollte man hingegen nicht beantworten. Der plötzliche Zusammenbruch iQ Powers war für Branchenkenner jedoch bereits absehbar. Nach den letzten allgemein zugänglichen Informationen, die sich auf das zweite Geschäftsquartal 2008 beziehen, hatte iQ Power eine Cash-Burn-Rate von 2,8 Mio. Euro pro Quartal. Die liquiden Mittel waren somit fast aufgebraucht.

Einem ARD-Bericht nach ist die Schar derjenigen Anleger, die ihrer Lieblingsaktie bis zuletzt die Treue gehalten hatten, entsetzt. Mit "Aus der Traum" oder "Scheißladen" werden entzürnte User eines Aktienboards zitiert. Angesichts der hohen Geldverbrennungsrate hätte das Unternehmen Branchenfachleuten nach noch nicht einmal den heutigen Tag erlebt. Bemerkenswert daher, dass es das Management immer wieder geschafft hat, zusätzliche Käufer für das Papier gewinnen zu können. Erst im Sommer 2008 führte man eine Kapitalerhöhung durch, bei der 3,9 Mio. neue Aktien ausgegeben wurden.

Ohne diese Maßnahmen wären wohl auch die luxuriösen Gehälter des Vorstands und Verwaltungsrats nicht zu bezahlen gewesen, heißt es in dem Bericht. Diese stellten im letzten Quartalsbericht mit 2,2 Mio. Euro nämlich den dicksten Brocken dar. Auf der Umsatzseite hingegen kam jahrelang kaum frisches Geld in die Kasse. Obwohl iQ Power den Markteintritt in der Vergangenheit immer wieder beschworen und gefeiert hatte, blieben Erfolge aus. Ob sich nennenswerte Umsätze mit "intelligenten" Autobatterien in den letzten Wochen und Monaten erzielen ließen, bleibt offen. Vor allem das Informationsgebaren des Unternehmens erregt die Gemüter, da häufige "Jubel-Meldungen" nicht den Erst der Lage dargestellt hätten.

(Ende)
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