Pharmig: Einlenken der Ärztekammer bei Arzneimittelsicherheitsgurt positiv
Huber: Verpflichtende Generika-Verschreibung gibt es schon
Wien (pts006/06.02.2009/09:22) Pharmig Generalsekretär Jan Oliver Huber zeigt sich in einer Reaktion auf die von Ärztekammerpräsident Walter Dorner geforderte E-Medikation erfreut: "Die Pharmig unterstützt seit langem das Projekt des Arzneimittelsicherheitsgurtes unter der Voraussetzung, dass die Ärzte mit eingebunden werden. Nur so kann sichergestellt werden, dass der verordnende Arzt jederzeit in der Lage ist, die gesamte medizinische Therapie des Patienten zu begleiten und notfalls korrigierend einzugreifen. Es freut uns daher besonders, dass die Ärztekammer dem Arzneimittelsicherheitsgurt nun sichtlich positiv gegenübersteht."
Generikum und Originalpräparat auf gleichem Preisniveau
Unverständlich erscheint Huber dagegen der Vorschlag Dorners nach einer verpflichtenden Generika-Verschreibung auf Basis einer vertraglichen Regelung zwischen Hauptverband und Ärztekammer: "Ich verstehe den Sinn einer solchen Regelung nicht. Die Kassen-Ärzte sind heute schon verpflichtet nach den "Richtlinien über die ökonomische Verschreibweise" zu behandeln. Darüber hinaus ist gesetzlich genau geregelt, dass jene Medikamente, die überwiegend in den Spitälern angewandt werden, im niedergelassenen Bereich von den Sozialversicherungen nicht vergütet werden. De facto gibt es damit die verpflichtende Generika-Verschreibung bereits. Ich kann nicht nachvollziehen, warum diese bestehenden, umfassenden Regelungen nicht ausreichen sollen." Medikamente die in Österreich von den Sozialversicherungen bezahlt werden unterliegen einer Preisregelung und einem in Europa einzigartigen, restriktiven Erstattungssystem: Der Markteintritt von Generika führt zu drastischen Preisreduktionen bei Originalpräparaten. Bei der Aufnahme des dritten Generikums in den Erstattungskodex, kosten Original und Generika gleich viel. Das ist mit ein Grund, dass hierzulande der Fabrikabgabepreis bei Medikamenten 18,6 Prozent unter dem EU-15-Durchschnitt liegt. "Das zeigt deutlich, dass der Hauptverband sehr genau bescheid weiß, was im Medikamentensektor "so läuft" und dafür sicher keinen weiteren Vertrag mit der Ärztekammer benötigt", erklärt Huber und fragt sich, wo Mittel frei werden sollen, wenn da, wo Generika vorhanden sind, die Originalpräparate auf dem gleichen Preisniveau sind.
Pharmawirtschaft leistet Beitrag
Die Sanierung der Krankenkassen sieht auch Huber als wichtigen Schritt: "Die Pharmawirtschaft und der Pharma-Großhandel haben ebenso wie Apotheker und Hausapotheken führende Ärzte Ende letzten Jahres mit dem Hauptverband Vereinbarungen geschlossen, mit denen sie sich verpflichten im Zeitraum 2008 bis 2010 insgesamt mehr als 210 Millionen Euro an das Sozialversicherungssystem als Solidarbeitrag zu leisten. Damit haben diese Partner als erste einen konkreten Schritt zur Sanierung der Kassen gesetzt."
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