pte20080711008 in Leben

Reger Zulauf für Abtreibungswebsites

Qualität der Anbieter sehr unterschiedlich


London (pte008/11.07.2008/10:30) Frauen in Ländern, in denen die Abtreibungsmöglichkeiten stark eingeschränkt sind, besorgen sich immer häufiger im Internet die notwendigen Medikamente, berichtet BBC Online. Eine der Hauptsites mit diesem Angebot ist Women on Web http://www.womenonweb.org , das Frauen aus Nordirland und weiteren 70 Ländern genutzt haben. Eine Überprüfung des British Journal of Obstetrics and Gynaecology von 400 Kundinnen hat ergeben, dass fast elf Prozent der Frauen nach diesem Abtreibungsversuch einen chirurgischen Eingriff benötigten. Auf der Website selbst geben die Betreiber an, dass sie mit ihrem Angebot die mit unsicheren Abtreibungen in Zusammenhang stehenden Probleme beseitigen helfen. Abtreibungsgegner bezeichneten das Entstehen derartiger Angebote im Internet als absolut Besorgnis erregend.

Die aktuelle Studie ergab, dass rund acht Prozent der Frauen die bestellten Medikamente nicht benutzten. Fast elf Prozent brauchten nach der Einnahme einen chirurgischen Eingriff, entweder weil die Medikamente zu keiner vollständigen Abtreibung führten oder es zu starken Blutungen kam. Fast 200 Frauen beantworteten Fragen über ihre Erfahrungen. 58 Prozent waren einfach nur dankbar dafür, dass ihnen auf diesem Weg eine Abtreibung ermöglicht worden war. 31 fühlten sich gestresst, hielten diese Erfahrung aber für annehmbar. Women on Web bietet die Medikamente ausschließlich in Ländern an, in denen Abtreibungen nur unter großen Auflagen möglich sind. Zusätzlich müssen die Frauen erklären, dass ihre Schwangerschaft bis zum Zeitpunkt der Einnahme weniger als neun Wochen gedauert hat.

Eine Amerikanerin mit einer seltenen medizinischen Komplikation, die eine Schwangerschaft lebensgefährlich macht, beschrieb ihre Erfahrungen als sie die Website in Thailand benutzte. "Women on Web kontaktierte mich über E-Mail. Die Medikamente kamen durch den Zoll abgefertigt, korrekt verpackt mit allen Dokumenten und der Unterschrift eines Arztes an." Medikamente von anderen vergleichbaren Anbietern seien zu ihrem großen Schrecken in nicht beschrifteten Verpackungen geliefert worden, ohne Dokumente und ohne Anleitung für die Einnahme. "Ich war erst in der dritten Schwangerschaftswoche. Für mich ist es sehr gut gelaufen." Die Frau hält es für wichtig, dass Frauen diese Möglichkeit offen steht. Die Notwendigkeit für diesen Schritt könne sich aus einer ganzen Reihe von Gründen ergeben.

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