pte20070526004 in Leben

"Pfadfinder sind Fahrsicherheitstraining für Demokratie"

Weltweite Kinder- und Jugendbewegung feiert ihr 100-jähriges Jubiläum


"Eine Welt, ein Versprechen" ist das Motto des Jubiläumsjahres (Foto: PPÖ)

Wien (pte004/26.05.2007/06:35) Die Pfadfinderbewegung feiert in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen. Mit zahlreichen Veranstaltungen begehen die 38 Mio. Pfadfinder aus über 200 Ländern weltweit dieses Jubiläum. 1907 setzte der britische General Robert Baden-Powell seine Idee der Jungpfadfinder um und veranstaltete mit 20 Burschen das erste Zeltlager auf der kleinen Insel Brownsea im Süden Großbritanniens. "Baden-Powells Bemühungen galten den Wünschen und Bedürfnissen der Kinder. Seine damaliger Aufruf 'Look at the boys' steht auch heute - Look at the kids - noch im Mittelpunkt der Pfadfinderarbeit und ist nach wie vor modern", sagt Christian Letz, Präsident der Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs (PPÖ) http://www.ppoe.at , gegenüber pressetext.

"Wir sehen eigentlich immer nur dann auf die Kinder und Jugendlichen, wenn es Probleme gibt, sei es in der Schule oder im Umgang mit Alkohol", kritisiert Letz. Der Pfadfinder-Gedanke setze hierbei früher an. "Das Ziel ist es seit 100 Jahren, den Kindern einen Freundeskreis zu schaffen, in dem sie gemeinsam Abenteuer erleben. In dieser Gemeinschaft lernen sie verantwortlich und respektvoll mit Mitmenschen und der Umwelt umzugehen", erläutert Letz. Das vorherrschende Motto ist dabei "learning by doing". "Die Pfadfinder sind ein Fahrsicherheitstraining für Demokratie", meint der ORF-Moderator und Pfadfinder Tarek Leitner. "Die Kinder und Jugendlichen lernen, wie der Meinungsbildungsprozess abläuft und dass es spannend ist, Verantwortung für die Gesellschaft, die Mitmenschen oder auch die Umwelt zu übernehmen und Geplantes in die Tat umzusetzen."

Die Pfadfinder verstehen sich als demokratische, parteipolitisch unabhängige Kinder- und Jugendbewegung, die allen Menschen unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Kultur oder Religion offen steht. Diese weltoffene Haltung streicht auch Irene Rojnik, Vertreterin der World Association of Girl Guides and Girl Scouts (WAGGGS) http://www.wagggs.org , hervor: "Es geht darum, Vorurteile abzubauen sowie Verständnis für andere zu entwickeln und sich mit fremden Kulturen und Lebensweisen zu beschäftigen." Dafür werden von den Pfadfindern entsprechende Projekte gefördert. Als aktuelles Beispiel nennt Rojnik "Helfen mit Herz und Hand", wo in diesem Jahr der Stamm der El Molo in Kenia unterstützt wird, sowie "Gifts4Peace", einem internationalen Projekt zur Friedenserziehung.

Weltweite Kontakte werden natürlich am einfachsten auf internationalen Pfadfinderlagern, sogenannten "Jamborees" geknüpft. Jamboree bedeutet aus einer indianischen Sprache übersetzt "Friedliches Treffen aller Stämme". Ein solches Treffen findet zum Jubiläum in diesem Sommer im Gründungsland England statt http://eng.thejamboree.org . Es werden 40.000 Jugendliche - darunter 500 Teilnehmer aus Österreich - erwartet.

Das Wochenende von 16. und 17. Juni steht österreichweit im Zeichen der Jubiläumsfeiern. In Wien wird der Rathausplatz am Sonntag (17. 6.) zur Scout World http://www.scoutworld.at , wo sich die Pfadfinder mit verschiedenen Aktivitäten präsentieren. Für den 1. August ist der "Tag des Halstuchs" ausgerufen, an dem aktive und ehemalige Pfadfinder das Halstuch tragen werden. Erste-Bank-Chef und Pfadfinder Andreas Treichl sei von der Idee begeistert und wolle das Pfadfinder-Zeichen an diesem Tag tragen, berichtet Philipp Pertl, Sprecher der Wiener Pfadfinder. Die nächste große 100-Jahr-Feier steht den österreichischen Scouts bereits in drei Jahren ins Haus. Die ersten pfadfinderischen Aktivitäten in Österreich sind aus dem Jahr 1910 in Wiener Neustadt verzeichnet http://www.wienerneustadt1.net .

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