Pharmig fordert Ende der Polit-Polemik im Gesundheitswesen
2005 wuchs die Inflation stärker als die Medikamenten-Ausgaben
Wien (pts039/13.07.2006/15:52) Jan Oliver Huber, Generalsekretär des Branchenverbandes Pharmig, erklärt zur aktuellen Entwicklung der Medikamenten-Ausgaben der Krankenkassen: "2005 ist der Erstattungsmarkt nur um 1,6 Prozent gewachsen, inflationsbereinigt also sogar leicht geschrumpft. Der Hauptgrund war die extreme Verunsicherung von Ärzten und Patienten durch bürokratische Hürden wie den neuen Erstattungskodex, gepaart mit Sanktionsdrohungen der Krankenkassen gegenüber den Ärzten. Es ist irreführend, wenn man das erste Quartal 2006 mit dem ersten Quartal 2005 vergleicht, als der Markt regelrecht eingebrochen ist! So gesehen ist es nur logisch, dass dieser Vergleich einen Nachholbedarf in der Versorgung zeigt."
Medikamente sind lediglich der drittgrößte Ausgaben-Posten im Rahmen der österreichischen Gesundheitsausgaben, wie die Gebarung des Hauptverbandes für 2005 belegt: Die Spitalskosten mit 3,4 Mrd. Euro und die Arzthonorare (ohne Zahnbehandlung) mit 2,9 Mrd. Euro liegen weit vor den Medikamenten-Ausgaben mit 1,7 Mrd. Euro (exkl. MwSt. und abzüglich der Rezeptgebühr). Die Einnahmen des Hauptverbandes sind im Vorjahr um 5,5 Prozent gestiegen - allein bei den Krankenversicherungsbeiträgen der Pflichtversicherten gab es ein Plus von 4,3 Prozent.
Pharmig-Generalsekretär Huber fordert daher einmal mehr: "Politik und Sozialversicherung sollten ihre Aufmerksamkeit auch auf andere Ausgabenblöcke lenken, wo Strukturreformen wesentliche Effizienzsteigerungen ermöglichen würden. Die Versorgung der Patienten mit modernsten Medikamenten im Rahmen der Pflichtversicherung muss auch weiterhin unserem Wohlstandsniveau als viertreichstem EU-Staat entsprechen."
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