pte20060628031 in Business

Wirtschaftsmediation als Konfliktlösung

Studie: Konfliktpotenziale nehmen in Österreichs Unternehmen zu


Wien (pte031/28.06.2006/13:50) Die Konfliktpotenziale in Österreichs Unternehmen werden nach Ansicht der Führungskräfte in den nächsten Jahren zunehmen. Gleichzeitig sei die Hälfte der österreichischen Unternehmen konfliktscheu und nur wenig auf den Umgang mit Konflikten vorbereitet. Wirtschaftsmediation bietet den Weg zur Konfliktlösung, aber nur jedes fünfte Unternehmen hat bereits praktische Erfahrung damit. Das sind die zentralen Ergebnisse einer Studie zu Konfliktkultur und Wirtschaftsmediation in Österreich, die heute, Mittwoch, in Wien bekannt gegeben wurden. Durchgeführt wurde die Studie von der Unternehmensberatung Wietasch & Partner http://www.kundenerfolg.net und dem IGF-Institut für Grundlagenforschung http://www.igf.at .

In der Studie wurde festgestellt, dass 51 Prozent der befragten Führungskräfte davon ausgehen, dass die Konfliktpotenziale zunehmen werden. Die Ursachen liegen im zunehmenden Druck, dem die Unternehmen durch strukturelle Veränderungen wie Fusionen, Börsegänge, die Öffnung der Grenzen und den verstärkten Wettbewerb durch die Globalisierung ausgesetzt sind. Dennoch werden Konflikte in den Unternehmen meistens nicht angesprochen. "Auf der Seite der Unternehmen, Führungskräfte und Vorgesetzten sind es die Angst vor unangenehmen Situationen (63 Prozent), die Angst vor Eskalation des Konflikts (52 Prozent), die mangelnde Ausbildung der Führungskräfte mit Konflikten umzugehen (52 Prozent) und die Angst vor Verantwortung (50 Prozent)", so Barbara Wietasch von Wietasch & Partner.

Die Konfliktlösungskultur ist in den österreichischen Unternehmen nach wie vor nur in Ansätzen entwickelt. Nach Einschätzung der Befragten sind österreichische Unternehmen eher konfliktscheu (49 Prozent). Gleichzeitig ist nur eine Minderheit der österreichischen Unternehmen auf Konflikte vorbereitet. Die Tragweite und Kosten von unternehmensinternen Konflikten sei den österreichischen Unternehmen offensichtlich nicht bewusst, erklärt Wietasch
66 Prozent der Befragten haben von der Wirtschaftsmediation schon einmal gehört, wissen aber nichts Genaues darüber. "Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass Wirtschaftsmediation zwar als Begriff schon eine gewisse Bekanntheit erreicht hat, das konkrete Wissen um Wirtschaftsmediaton aber noch kaum verbreitet ist", so Ernestine Depner-Berger vom IGF-Institut für Grundlagenforschung. Dennoch entwickelt sich das Image der Wirtschaftmediation positiv und sei langsam aber sicher im Kommen, so Wietasch.

"Vergleicht man die Anwendung der Wirtschaftsmediation als Weg zur Konfliktlösung international, so befindet sich Österreich auf einem ähnlichen Stand wie Deutschland. Spanien ist dagegen weit hinten. Nicht so in den USA, dort ist das Thema Wirtschaftsmediation an der Tagesordnung und fester Unternehmensbestandteil", erklärt Wietasch auf Nachfrage von pressetext. Es gibt sogar eine amerikanische Vereinigung von Unternehmen, die die Anwendung von Wirtschaftsmediation bei Konflikten festgelegt hat. Dadurch hat das Unternehmen Motorola beispielsweise 60 Prozent seiner Rechtskosten einsparen können.

Wirtschaftsmediation http://www.wirtschaftsmediation.cc ist eine Methode der außergerichtlichen Klärung von Konflikten in und zwischen Organisationen. Diese Konflikte können beispielsweise innerhalb von Teams oder Abteilungen, durch Umstrukturierungen, Schaffung neuer Aufgabenfelder und Kompetenzstreitigkeiten, bei Kunden-Lieferanten-Beziehungen, arbeitsrechtlichen Konflikten, Konflikten zwischen Unternehmensleitung und Belegschaft sowie bei Konflikten von Unternehmensnachfolge, Betriebsübergaben und Fusionen sein. Vorstellbar sei die Wirtschaftsmediation im zwischenmenschlichen Bereich (63 Prozent), bei unternehmensstrategischen Entscheidungen (54 Prozent) wie Fusionen, Nachfolgeregelungen oder auch in der Frage nach der zukünftigen strategischen Ausrichtung eines Unternehmens sowie bei externen Konflikten (51 Prozent), die im Spannungsumfeld von Unternehmen mit Umfeld, Kunden oder Lieferanten auftreten, so die Umfrageergebnisse.

Per Telefoninterviews wurden Führungskräfte, wie beispielsweise Personalverantwortliche und die Geschäftsführung, aus 300 österreichischen Unternehmen mit mehr als 80 Mitarbeitern befragt. Sie dient als vergleichende Studie zu einer ersten Erhebung vom November 2004.

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Aussender: pressetext.austria
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