pts20060606024 Kultur/Lifestyle, Medizin/Wellness

Complementäre Medizin und Bewusstsein

Das Bewusstsein als Diagnose- und Therapiebestandteil


Hochheim (pts024/06.06.2006/12:20) Schon seit den Anfängen der Menschheit beschäftigen sich Philosophen, Priester, Ärzte mit dem Spannungsfeld Medizin und Bewusstsein. In wieweit hängen Körper und Geist, Gehirn und Seele - eben Medizin und Bewusstsein zusammen? Kann man beide Bereiche trennen, sind sie aufs Engste miteinander verflochten oder gar Eins? CO'MED Congresse haben es sich zur Aufgabe gemacht, dieses Thema wissenschaftlich zu erforschen und präsentieren bereits seit Jahren die Ergebnisse der führenden Denker und Ärzte aus diesem Bereich.

Therapie und Bewusstsein
Dr. med Burkhard Dresen sprach beim letzten CO'MED Congress über die Rolle des Bewusstseins in der Therapie und stellte hier ein Modell zur Erklärung der bewusstseinsrelevanten therapeutischen Wirkungen vor, das Kohärenz-Meta-Modell: Es erlaubt die Einordnung der über das Bewusstsein vermittelten Effekte aller therapeutischen Interventionen.
Dessen Kernaussage ist: Die Steigerung des Kohärenzgefühls ist das grundlegende Wirkprinzip aller therapeutischen Interventionen, und zwar genau für den Anteil der Therapie, welcher über das Bewusstsein vermittelt wird. Unbestritten ist die Bedeutung des Bewusstseins im Bereich der psychogenen und psychosomatischen Krankheitsbilder. Üblicherweise werden Erkrankungen in den psychogenen Bereich wie Panikstörungen, Depressionen, Burnout oder in den körperlich-organischen, somatischen Bereich wie Herzinfarkt, Leukämie, Oberschenkelfraktur eingeordnet.

Dennoch ist eine vollständige Trennung der Bereiche unmöglich. So ändert sich bei jeder organischen Erkrankung auch ein Teil des Bewusstseins, ebenso findet man nur in seltensten Fällen eine psychogene Störung ohne körperliche Symptome. Diese Erkenntnis führt oftmals zur Forderung nach einer ganzheitlichen Medizin unter Beachtung von Körper und Geist. Doch der allgemeine Trend der Schulmedizin geht immer mehr in Richtung Spezialisierung auf die unterschiedlichen Fachgebiete der somatischen Medizin, während das Feld der Psyche den Psychotherapeuten überlassen wird.
Für viele Therapieformen wie z.B. die alternativen Methoden des Biofeedback, Familienaufstellung, Chakratherapie, Schamanismus, Edelsteintherapie gibt es bezüglich der Wirkungsweise bislang nur unzureichende Erklärungsmodelle. Obwohl sie in der Praxis oft mit großem Erfolg eingesetzt werden, entziehen sich diese Methoden in Studien üblicherweise einer wissenschaftlichen Überprüfung im Sinne der Schulmedizin. Zumindest ein großer Teil der Wirkung wird vermutlich über die Herbeiführung einer Bewusstseinsänderung veranlasst.

Bewusstsein und Selbstheilungskräfte
Was das Bewusstsein genau macht, weiß bislang niemand. Man kann davon ausgehen, dass die durch eine Bewusstseinsänderung vermittelte therapeutische Wirkung sich grundlegend von der Wirkung eines Medikamentes im schulmedizinischen Sinne unterscheidet. Es gibt nämlich keinen "Wirkstoff", der von außen in den Körper eingebracht wird und in einer Kausalkette eine definierte Wirkung entfacht. Vielmehr wird im Idealfall eine Bewusstseinsänderung erreicht, die eine Neuorganisation des Patienten ermöglicht, was im besten Fall zu einer Heilung führt. Da dies nicht durch zusätzlich eingebrachte Wirkstoffe geschieht, stehen lediglich die patienteneigenen Selbstheilungskräfte als Ressourcen zur Verfügung. Der Therapeut bietet daher auf Bewusstseinsebene ausschließlich Hilfe zur Selbsthilfe.
Dies bedeutet aber auch, dass eine über Bewusstseinsänderungen vermittelte Therapie dort an Grenzen stößt, wo die patienteneigenen Ressourcen zu einer selbstheilenden Neuorganisation überfordert sind, etwa bei einer operationspflichtigen Fraktur, einer Leukämie oder auch bei einer akuten Psychose, welche eine zusätzliche medikamentöse Intervention erfordert.
Andererseits werden auch bei jeder schulmedizinischen Therapie in mehr oder weniger starkem Ausmaß Bewusstseinsänderungen veranlasst, welche zusätzlichen Einfluss auf den Verlauf haben können. Die Bedeutung der Selbstheilungskräfte wird oftmals völlig unterschätzt.

Selbstheilung und Selbstorganisation
Die "Selbstheilungskräfte" werden in diesem Zusammenhang durch den Begriff der "Selbstorganisation" treffender charakterisiert, denn dieser beschreibt neutral die ständige Neu- und Umstrukturierung von Körper und Geist auf innere und äußere Veränderungen. Gemeinsam ist den selbstorganisatorischen Systemen, dass sie sich selbst regulieren und sich so fortwährend trotz ständiger äußerer Beeinflussung in bestimmten Ordnungszuständen stabilisieren. Erst wenn ein kritischer Punkt überschritten wird, kommt das System aus dem Gleichgewicht und entwickelt daraufhin einen neuen Ordnungszustand. Wie ein System dabei auf eine äußere Beeinflussung reagiert, wird vorrangig durch die inneren Strukturen und Mechanismen des Systems bestimmt. Für den Außenstehenden wirkt das System deshalb chaotisch, weil es zwar von außen beeinflussbar ist, auch eine bestimmte Richtung angedacht werden kann, in die sich das System entwickelt, dass der Ausgang aber nie vollständig vorhersagbar ist.

Bewusstsein und der Einfluss des Therapeuten
Wenn ein Therapeut einen Patienten mit Diabetes mellitus bezüglich der Lebensführung berät, dass dieser Diät einhalten, Gewicht reduzieren und Sport betreiben soll, so kann die gleiche Beratung mit gleicher Wortwahl bei dem einen Patienten zu einer anhaltenden und sinnvollen Änderung der Lebensführung führen, während ein anderer hiervon völlig unberührt scheint oder sogar den Arzt wechselt.
Dies kann an der Erwartungshaltung des Patienten genauso liegen wie an der Fähigkeit, Zusammenhänge zu verstehen, an der inneren Bereitschaft, aktiv Probleme anzugehen wie auch daran, dass der Therapeut einen falschen Ton angenommen hat. Die Liste der Gründe ließe sich beliebig erweitern.
Letztlich kommt es neben einem guten Vertrauensverhältnis zwischen Patient und Therapeut darauf an, sehr individuell in der Therapie auf den einzelnen Patienten einzugehen, in einer für ihn verständlichen Sprache zu kommunizieren und auf der Basis seiner Erwartungshaltung sowie unter Einbeziehung seiner sozialen, ökonomischen und physischen Voraussetzungen zu behandeln."

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Die Rolle des Therapeuten in der spirituellen Medizin
Die Grundvoraussetzung für ein intaktes Vertrauensverhältnis zwischen Behandler und Behandeltem ist die Bereitschaft zur unvoreingenommenen Begleitung und zum Zuhören von therapeutischer Seite aus. Dem Patienten wiederum öffnen sich Wege zu seiner Heilung dadurch, dass er sich angenommen fühlt, öffnet und dann eigenverantwortlich an seinem Heilungsprozess teilnimmt.
Dies geschieht vor allem durch individuell abgestimmte Therapien und die gemeinsame Arbeit an der Wiederherstellung der regulativen Ordnungssysteme.

Der bekannte Pfarrer und Moderator Jürgen Fliege beleuchtete in seinem Vortrag beim CO'MED Congress zur spirituellen Medizin diese Beziehung zwischen Behandler und Behandeltem aus einer besonderen Perspektive. "Es ist an der Zeit, die alte Zweiteilung zwischen Priester und Mediziner zu überwinden. Es gibt keine Medizin ohne Priester und es gibt keine Priester ohne Medizin." Der Anteilnehmende sollte zunächst beobachten, wer krank ist, gekränkt ist von einer Lebensphase. Die Idealfrage an den Kranken sollte deshalb lauten: Was fehlt dir? Oder: Was hast du verloren? Kann ich mich mit dir auf die Suche machen, um dir zu helfen, deine Ordnung wieder zu finden?
Laut Fliege begleitet man den Kranken nun als Arzt und Priester. Wenn der Priester das Fehlende sucht, wird er zum Schamanen - er lässt sein Weltbild hinter sich, verlässt die materielle Welt und schaut in die Richtung, in die der Patient schaut. Als kranker Mensch sieht er nicht unbedingt nur diese Wirklichkeit. Er sieht auch die andere. Nur so können sich die Priester, die Ärzte und Schamanen in einem gemeinsamen Bild, in einer gemeinsamen Arbeit wieder finden.

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Wir freuen uns in diesem Zusammenhang auf den diesjährigen CO'MED Congress:

Alljährlich bietet die beliebte Veranstaltung dem interessierten Publikum ein hochkarätiges Vortragsprogramm renommierter Referenten der Complementärmedizin.

Ein Ausschnitt:

  • Hans Deidenbach: Religionen: Gemeinsamkeiten und Unterschiede
  • Gerhardt Schobel: Aus der Kraft des Herzens - Heilungsmodelle der Zukunft
  • Dr. Ingfried Bodert: Therapieansätze im Kulturvergleich
Das vollständige Programm und ein Anmeldeformular (für die Presse bieten wir attraktive Sonderkonditionen) finden Sie hier:
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Mehr über den CO'MED Verlag und günstige Schnupperangebote finden auf unserer Homepage: http://www.comedverlag.de">www.comedverlag.de

(Ende)
Aussender: CO'MED Verlagsgesellschaft mbH
Ansprechpartner: Nadja Schmidt
Tel.: 06146 / 9074-0
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