pts20060404034 Unternehmen/Wirtschaft, Medizin/Wellness

Boehringer Ingelheim 2005 wieder mit starkem Wachstum

Ergebnisse auf hohem Niveau - SPIRIVA® erster Blockbuster


Ingelheim (pts034/04.04.2006/12:50) Das Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim hat seinen erfolgreichen Wachstumskurs auch 2005 fortgesetzt. Wie das Unternehmen auf seiner Bilanzpressekonferenz in Ingelheim mitteilte, stiegen die Umsatzerlöse um 17% auf 9,5 Milliarden Euro (Vorjahr: 8,2 Milliarden Euro). Das Betriebsergebnis, vergleichbar dem EBIT, verbesserte sich um 40% auf gut 1,9 Milliarden Euro (1,4 Milliarden Euro). Die Zahl der Mitarbeiter wuchs weltweit um etwa 1.900 auf insgesamt 37.400 (plus 5,3%).

Für Dr. Alessandro Banchi, Sprecher der Unternehmensleitung von Boehringer Ingelheim und verantwortlich für den Geschäftsbereich Pharmamarketing und -verkauf, war das Geschäftsjahr 2005 ein klarer Beleg dafür, "dass Boehringer Ingelheim nicht nur beim Erlöswachstum, sondern auch bei den Ergebnissen in der internationalen Spitzengruppe der Pharmaunternehmen angekommen ist. Wir blicken auf ein sehr erfreuliches Geschäftsjahr zurück", sagte Banchi.

Die gute Erlösentwicklung des Unternehmensverbandes hat sich in den Ergebnissen positiv widergespiegelt. So erzielte Boehringer Ingelheim eine operative Rendite (Verhältnis von Erlösen zum Betriebsergebnis) von 20,2%, die Prof. Dr. Marbod Muff, verantwortlich bei Boehringer Ingelheim für die Unternehmensbereiche Finanzen und Personal, als "außerordentlich gut" bezeichnete.

"Wir vertrauen in unsere eigene Stärke"

Nach Berechnungen des Marktforschungsinstitutes IMS, die von allen Pharmafirmen genutzt werden, war Boehringer Ingelheim unter den großen internationalen Pharmaunternehmen im vergangenen Jahr das wachstumsstärkste. Boehringer Ingelheim wuchs danach währungskursbereinigt um 23%, während der durchschnittliche Pharmamarkt nur um 6% zulegen konnte. Besonders klar zeigte sich diese Wachstumsdynamik in den USA, wo Boehringer Ingelheim mit plus 33% den US-Markt (plus 5%) sehr deutlich überflügelte.

Mittlerweile hat das Unternehmen, das bereits zum sechsten Mal in Folge schneller wuchs als der Durchschnitt der Pharmafirmen, einen Weltmarktanteil von etwa 2% und liegt im internationalen Vergleich auf Rang 14. Banchi rechnet auch für 2006 damit, wieder deutlich schneller als der Pharmamarkt zu wachsen. " Wir vertrauen in unsere eigene Stärke und sind zuversichtlich, unsere Position in unseren Marktsegmenten weiter auszubauen", so der Sprecher der Unternehmensleitung. Gleichzeitig betonte Banchi, dass erfolgreiches Wachstum und gute Ergebnisse kein Selbstzweck seien, sondern die "Voraussetzungen für die Entwicklung innovativer Medikamente im Dienste der Menschen". Die gute Akzeptanz der Boehringer Ingelheim Präparate bei Ärzten und Patienten sei die Grundlage für den Unternehmenserfolg.

SPIRIVA® - der erste Blockbuster

Boehringer Ingelheim besitzt eine Reihe von Präparaten, deren Potenzial noch nicht ausgeschöpft ist. Sie trugen auch im vergangenen Jahr entscheidend zum Unternehmenswachstum bei. So wurde das Medikament SPIRIVA® gegen chronisch-obstruktive Atemwegserkrankungen (COPD) mit 950 Millionen Euro -oder 1,2 Milliarden Dollar- das erste so genannte Blockbuster-Medikament des Unternehmens, also ein Präparat mit mehr als einer Milliarde Dollar Umsatz. SPIRIVA® wuchs gegenüber dem Vorjahr um mehr als 80 % und ist mittlerweile das meistverschriebene COPD-Medikament. "Wir sind stolz darauf", so Banchi, "dass wir mit SPIRIVA® 2005 vier Millionen Menschen helfen konnten, ein besseres Leben zu führen".

Auch MICARDIS® (gegen Bluthochdruck), das um knapp 30% auf 720 Millionen Euro zulegte, sowie SIFROL® (gegen Parkinson) mit einem Umsatzplus von 50% auf 420 Millionen Euro, sind zukünftige Wachstumstreiber. Dagegen rechnet Boehringer Ingelheim für sein nach SPIRIVA® zweites Blockbuster-Medikament, MOBIC®, mit Nachahmerprodukten auf dem US-amerikanischen Markt und mit rückläufigen Umsätzen. MOBIC®, ein Präparat gegen Osteoarthritis und rheumatische Arthritis, wuchs 2005 um knapp 30% auf 850 Millionen Euro.

Als Highlight im vergangenen Jahr bezeichnete das Unternehmen die Markteinführung des AIDS-Medikamentes APTIVUS®, eines neuartigen Protease-Hemmers, der zusätzliche Behandlungsoptionen für Patienten mit vielfältigen Resistenzen gegen andere HIV-Medikamente biete.

Boehringer Ingelheim ist ein reines Pharmaunternehmen, mit den Geschäftssegmenten verschreibungspflichtige Medikamente (plus 17% auf 7,2 Milliarden Euro), Selbstmedikation (plus 8% auf knapp 1,1 Milliarden Euro) sowie Tiergesundheit (plus 8% auf 360 Millionen Euro). Darüber hinaus trug auch das Industriekundengeschäft (Biopharmazie, Pharma-Auftragsfertigung und Chemikalien) mit 850 Millionen Euro (plus 30%) nennenswert zum Umsatz bei.

Besonders erfolgreich dabei ist seit Jahren die biopharmazeutische Produktion des Unternehmens, die im vergangenen Jahr um 40% auf 550 Millionen Euro wuchs. Boehringer Ingelheim bietet in diesem Geschäftssegment seinen Kunden von der Substanzentwicklung bis hin zur Produkt-Registrierung den gesamten Prozessablauf an. Dr. Hans-Jürgen Leuchs, verantwortlich in der Unternehmensleitung von Boehringer Ingelheim für Produktion und Technik, sagte "wir sind Pioniere in der biopharmazeutischen Produktion und werden diese Technologieführerschaft durch Innovation und Qualität beibehalten".

Die wichtigste Region für Boehringer Ingelheim waren im vergangenen Jahr einmal mehr die beiden amerikanischen Kontinente mit Erlösen von 4,6 Milliarden Euro. Europa trug mit 3,1 Milliarden Euro zum Umsatz bei und Triple A (Asien, Australien, Afrika) mit 1,9 Milliarden Euro.

Steuerliche Besonderheiten von Personengesellschaften

Die gute Erlösentwicklung hat zu einem deutlich gestiegenen Ergebnis nach Steuern geführt. Es betrug 1,5 Milliarden Euro, was einer Steigerung zum Vorjahr von knapp 70% entspricht. Allerdings ist in diesem Ergebnis nur einen Teil der Gesamtsteuerbelastung enthalten. Die Position Steuern von Personengesellschaften in Deutschland -und eine solche ist das Familienunternehmen Boehringer Ingelheim- enthalte nur die Gewerbesteuer, nicht aber die ebenfalls anfallende Einkommensteuer, die bilanztechnisch als "Kapitalentnahme" ausgewiesen werden müsse, sagte Professor Muff.

Auch der Cashflow, der sich 2005 um 45% auf 2,1 Milliarden Euro erhöhte, sei um diesen Betrag zu bereinigen. Abzüglich der Investitionen ins Anlagevermögen, die im vergangenen Jahr wieder kräftig gestiegen sind (plus 25 % auf 530 Millionen Euro), verblieb ein Free Cashflow von gut

1,5 Milliarden Euro. Die sehr solide Liquiditätsausstattung sowie die gute Profitabilität bezeichnete Muff als wichtige Säulen für die Unabhängigkeit des Unternehmens.

Die Mitarbeiter - die wichtigste Quelle des Erfolges

Banchi und Muff wiesen auf die Besonderheit von Boehringer Ingelheim als einem vom Kapitalmarkt und seinen Zwängen unabhängigen Unternehmen hin. "Wir können wirklich langfristig planen", sagte Banchi. "Unsere Geschäftsentwicklung ist durch Stabilität und Kontinuität gekennzeichnet." Diese habe auch prägenden Einfluss auf die gute Unternehmenskultur.

Muff führte internationale Untersuchungen unabhängiger Institute an, die hinsichtlich Arbeitsplatzqualität und Mitarbeiterzufriedenheit Boehringer Ingelheim in vielen Ländern auf Plätzen weit vorne sehen, darunter insbesondere solche in Deutschland. Der Personalverantwortliche bezeichnete die Mitarbeiter als "wichtigste Quelle unseres Erfolges" und hob auch die hohe Ausbildungsquote des Unternehmens hervor. So sei die Zahl der Auszubildenden in mehr als 20 Berufen im vergangenen Jahr um 10% auf 685 weiter angestiegen.

Produkt-Pipeline mit gutem Potenzial

Für die Zukunft zeichnete das Unternehmen ein positives Bild. Die Produktpipeline beinhalte eine Reihe erfolgversprechender Kandidaten in unterschiedlichen Therapiegebieten. 2005 wurden in Forschung, Entwicklung und Medizin knapp 1,4 Milliarden Euro investiert. Das sind 10% mehr als im Vorjahr. Infolge der sehr positiven Umsatzentwicklung sank der Anteil der Forschungsaufwendungen an den Erlösen bei den verschreibungspflichtigen Medikamenten leicht auf 18,2% (Vorjahr = 19,3 %).

Viele der erfolgreichen Produkte besitzen noch für eine Reihe von Jahren Patenschutz oder Exklusivität. Neue Markteinführungen und Indikationserweiterungen stehen 2006 bevor, darunter für Pramipexol (SIFROL®/MIRAPEX®) in der Indikation Restless Legs Syndrom (Syndrom der unruhigen Beine - RLS). Für Alessandro Banchi sind die Ziele 2006 klar umrissen: "Wir werden unser erfolgreiches Wachstum auch 2006 weiter fortsetzen."

Kontakt:
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