pte20051014030 in Forschung

Keine scharfen Kanten mehr im Wintersport

"Wellenschliff" stellt herkömmliche Technik in Frage


Ein Wellenprofil in den Kanten verspricht mehr Grip auf der Piste
Ein Wellenprofil in den Kanten verspricht mehr Grip auf der Piste

Wien (pte030/14.10.2005/15:30) Die Wintersportsaison 2005/2006 läutet das Ende der scharfen Kanten ein. Die neue Idee dahinter nennt sich "Wellenschliff" und kommt aus der Schweiz. Dabei wird ein Wellenprofil bei Skiern mit einer Maschine unterhalb des Bindungsbereichs seitlich in die Kante eingeschliffen. Die Profiltiefe liegt bei 0,3 - 0,5 mm. So soll auch die Lebensdauer des Skis nicht negativ beeinflusst, sondern verlängert werden. Das System kann auch bei Snowboards angewendet werden. Im Rahmen des World Winter Forum erklärte Christian Beuing von Ultimate Grip http://www.ultimategrip.ch im pressetext-Gespräch das neue System, das den Skisport revolutionieren soll.

Hinter diesem neuen System steckt die "Theorie des Brotmessers", womit im Vergleich zum scharfen Schliff eines Fleischmessers ein Brotmesser beispielsweise in harte Brotkrusten eindringen kann. Ein Wellenschliff bedarf auch keiner laufenden Nachschärfung, da das Profil und nicht die Schärfe für den Schnitt verantwortlich ist. "80 Prozent der Kraft bzw. des Drucks wird vom Skifahrer bzw. Snowboarder im Bereich der Bindung ausgeübt. Dieser druckrelevante Bereich (50 bis 60 cm, Anm. d. Red.) muss bei harten Pistenbedingungen in den Kunstschnee und das Eis eingedrückt werden, um entsprechenden Halt zu finden", so Beuing. Durch die Kantenpräparation werde der druckrelevante Bereich um ca. 75 Prozent verkleinert. So kann der gleiche Druck auf eine erheblich verkleinerte Fläche gebracht werden.

Geboren wurde die Idee im Jahr 1999. Ziel war es damals, einen Kantenschliff zu entwickeln, der besser und länger hält als herkömmliche Schliffe. Umgesetzt kann dieses Konzept jetzt durch eine spezielle Kantenschleifmaschine werden. Das Schweizer Institut für Unfallverhütung (bfu) hat dem Produkt bereits das Gütesiegel für Sicherheit verliehen. Nidecker Snowboards wird als Hersteller und erster Lizenznehmer den Schliff ab Werk an den Sportgeräten fertigen. Die ersten Modelle gibt es laut Beuing bereits diese Saison im Handel.

In der Ski-Industrie herrscht grundsätzlich, wie Beuing sagt, das Denken vor, dass sich die Ski der Normalverbraucher am Rennsport orientieren müssen, wo mit scharfen Kanten gearbeitet wird. "Mit unserem Konzept bieten wir der breiten Masse aber eine Möglichkeit, mehr Spaß und vor allem mehr Sicherheit auf den Pisten vorzufinden. Der Grund dafür ist unser Kantenschliff, der wesentlicher stumpfer ist als bei herkömmlichen Ski", so Beuing gegenüber pressetext. Der Wellenschliff soll auch eine wesentlich längere Lebensdauer aufweisen. In der Praxis testete dies bereits der US-Amerikaner Toby Dawsen und holte im Januar dieses Jahres mit dem Wellenschliff den ersten Sieg im Freestyle-Weltcup.

(Ende)
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