pts20050222034 Technologie/Digitalisierung, Forschung/Entwicklung

Telekom Austria entschieden gegen Senkung der Entbündelungsmiete

Investitionen in Zukunftstechnologien bedroht


Wien (pts034/22.02.2005/13:25) Ständige Forderung der Senkung der Netzbereitstellung gefährdet Investitionen in moderne Infrastruktur - Entbündelungskosten derzeit bereits unter dem EU-Durchschnitt - Anpassung der Kosten auf finnisches Niveau könnte dem Standort helfen

Alternative Telekom-Betreiber fordern regelmäßig die Senkung der Netzkosten, ohne dabei die Konsequenzen zu überdenken. Zwar würde die Senkung kurzfristig dem Business-Case der alternativen Betreiber helfen, mittelfristig und langfristig jedoch die Investitionen in die Erhaltung und in die Modernisierung des österreichischen Netzes verhindern. In Folge verliert der Wirtschaftsstandort Österreich ein wichtiges Asset in der Wettbewerbsfähigkeit.

Entgelte in Österreich bereits sehr niedrig

Die österreichische Einmahlzahlung und das monatliche Entgelt für die Entbündelung der letzten Meile liegt jetzt bereits unter dem EU-Durchschnitt. In Finnland und in den UK, beides Länder mit vorbildlicher Liberalisierung des Telekom-Marktes, sind beide Preise deutlich über dem österreichischen Niveau. Die Einmalzahlung beträgt in Finnland EUR 140,- und in UK EUR 126,50. In Österreich ist dieses Entgelt bereits auf EUR 54,50 reguliert worden. Das monatliche Entgelt beträgt in Finnland EUR 11,10 und in UK EUR 12,50 - in Österreich EUR 10,90 Euro.

Österreich verliert bei wichtigem IKT Index

Im "Network Readiness Index" - einem speziellen IKT-Ranking, das von Weltwirtschaftsforum, Weltbank und INSEAD einmal jährlich erstellt wird - ist Österreich zum zweiten Mal zurückgefallen. Während sich die Schweiz innerhalb der vergangenen zwei Jahre vom 16. auf den siebten Platz verbessern konnte, ist Österreich vom neunten auf den 21. Rang zurückgefallen. Eine weitere Senkung der Netzkosten und der damit verbundenen Einschränkung der Investitionsmöglichkeit ist sicher kein Beitrag zur Verbesserung der Situation.

"Die ständige Forderung der alternativen Betreiber nach niedrigeren Kosten zur Benutzung des Netzes der Telekom Austria zeigt die Kurzsichtigkeit der Betreiber", so Ing. Mag. Rudolf Fischer, Vorstand Festnetz Telekom Austria. "Es wäre viel sinnvoller die österreichischen Entgelte auf das finnische oder das britische Niveau anzupassen und so dem Wirtschaftsstandort Österreich die beste IKT Infrastruktur zu bescheren." Finnland liegt beim Network Readiness Index hinter den USA und Singapur auf dem dritten Platz weltweit.

Ausreichend Wettbewerb in Österreich

Nach sieben Jahren asymmetrischer Regulierung herrscht laut Experten in Österreich ausreichend Wettbewerb. Durch die Übernahme des zweitgrößten Betreibers am Markt ist ein neuer Betreiber entstanden, der in einigen Teilmärkten ähnlich große Marktanteile wie die Telekom Austria aufweist. Die Regulierungspolitik müsste jetzt dazu beitragen, dass ein investitionsfreundliches Klima entsteht, so dass Wachstumsimpulse für die gesamte IKT Wirtschaft geschaffen werden.

(Ende)
Aussender: Telekom Austria AG
Ansprechpartner: Bredl Martin
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