Gewerbeverein: Der Pfusch wird eingedämmt - jedenfalls in Deutschland!

Jährlich sechs Prozent weniger Schwarzarbeit, berechnet Uni-Linz Prof. Schneider

Wien (pts055/12.01.2005/21:39) Die deutschen Minijobs bringen nicht nur mehr Menschen wieder zurück zur Arbeit, sie senken auch und insbesondere das Ausmaß der Schattenwirtschaft beträchtlich. Das berichtete Schwarzarbeits-Forscher Prof. Friedrich Schneider von der Uni Linz dem Journal "Österreichs Wirtschaft" des Österreichischen Gewerbeverein (ÖGV) in einem Exklusivinterview.
Der Anteil der Schattenwirtschaft am BIP ging 2004 durch die erweiterte deutsche Kleinstverdienerförderung von 17 auf 16 Prozentpunkte zurück - so Schneider. Das ist immerhin ein Rückgang um satte sechs Prozent.

Schneider erwartet auch für 2005 eine tendenziell gleich bleibende Entwicklung von einem weiteren Prozentpunkt minus - für Deutschland! Also noch einmal etwa minus sechs Prozent Pfusch-Eindämmung!
Was tun die Österreicher bei derart hervorragenden Ergebnissen aus Deutschland? Sie führen lediglich voraussichtlich ab Sommer 2005 den Dienstleistungsscheck für Reinigungs- und Pflegearbeiten im privaten Bereich ein. Das bringt schon etwas, da ja bisher kein normaler Bürger seine stundenweise beschäftigte Haushaltshilfe angesichts eines hypertroph aufwändigen Spießrutenlauf durch die heimische Bürokratie auch tatsächlich bei Krankenkasse, Finanzamt, Stadtkassa und Mitarbeitervorsorgekasse anmeldet und dann monatlich bis zum jeweils 15. darauf die Abgaben penibel berechnet und eingezahlt hat. Der Aufwand dafür ist jedenfalls so hoch, dass man die Wohnungsreinigung gleich selbst übernehmen hätte können.

Deutschland beschränkt die einfache administrative Abwicklung von Minijobs allerdings nicht nur auf private Dienstleistung. Dort gebricht es nicht an Mut, auch der Wirtschaft solche legalen Minijobs zuzugestehen. Der Erfolg zeigt sich nun.

Während Österreich mehr oder weniger am bisherigen Ausmaß des Pfusches dahin dümpelt, reduzierte und reduziert Deutschland die Schattenwirtschaft gewaltig. Wenn die österreichische Regierung meint, mit den etwa 200 amtlichen Pfuschbekämpfern und dem Dienstleistungsscheck wäre es getan, dann möge man aufwachen. Es geht ja wirklich nur darum, das deutsche Erfolgsmodell zu spranzen!

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