pts20041007014 Medizin/Wellness, Politik/Recht

Gesund durchs Arbeitsleben

Investitionen in die Gesundheit der Arbeitnehmer lohnen sich!


Bad Hofgastein Kongresszentrum (pts014/07.10.2004/10:41) 7. European Health Forum Gastein 2004
Globale Herausforderungen für die Gesundheit
Europäische Zugänge und Verantwortlichkeiten

"Gesund durchs Arbeitsleben"

07. Oktober 2004

Workshop 1a
Betriebliche Gesundheitsförderung

Gesund durchs Arbeitsleben
Erstveröffentlichung einer WKO-Studie zu betrieblicher Gesundheitsförderung in österreichischen Klein- und Mittelbetrieben

Welchen Beitrag können Arbeitgeber leisten, um ihre Mitarbeiter fit und gesund zu halten? Ein Workshop beim EHFG zum Thema steht unter dem Motto "Gesunde Betriebe durch gesunde Mitarbeiter". Dabei wird der Öffentlichkeit erstmals eine Studie der präsentiert, die sich mit Möglichkeiten für Gesundheitsförderung speziell in Österreichs Klein- und Mittelbetrieben auseinandersetzt .

Die Anforderungen an Arbeitstätige sind in unserer Gesellschaft rapide angestiegen und mit ihnen die Zahl der Herz- und Kreislauferkrankungen, der Erkrankungen des Bewegungs- und Stützapparates sowie jene stressbedingter gesundheitlicher Störungen.
Gleichzeitig wurde das Pensionsalter hinaufgesetzt, und geburtenschwache Jahrgänge bringen einen deutlichen Anstieg reiferer Arbeitnehmer mit sich: Im Jahr 2025 werden in der EU doppelt so viele 50- bis 64-Jährige arbeiten wie 15- bis 24-Jährige.
Dazu Mag. Ludwig Grillich von diepartner.at - Sozial- und Gesundheitsmanagement GmbH: "Es ist nicht damit getan, Arbeitnehmer einfach nur länger im Betrieb zu halten. Die zukünftige Produktivität von Unternehmen hängt entscheidend davon ab, inwieweit sie die nötigen Schritte setzen, um die Leistungsfähigkeit älterer Mitarbeiter zu erhalten. Kurzum: Es braucht Altersmanagement."

Altersmanagement: Alle profitieren
Der nachhaltige Nutzen von Altersmanagement liegt auf der Hand: Weniger Ausfälle durch Krankheit, Entlastung des Gesundheits- und Sozialsystems, Verminderung der Arbeitsunfallrisiken, länger anhaltende Produktivität und Zufriedenheit qualifizierter Arbeitskräfte. Die langfristigen positiven Auswirkungen solcher Maßnahmen lassen sich gerade auch anhand von Studien zur Situation in Finnland ablesen: Das Finnische Institut für Arbeitsmedizin (FIOH) leistet seit zwei Jahrzehnten Pionierarbeit auf dem Gebiet. Es zeigte sich, dass klug konzipierte gesundheitsfördernde Maßnahmen für Firmen sogar einen ökonomischen Gewinn bedeuten.
Die Wirtschaftskammer schätzt, dass durch konsequent eingesetzte gesundheitsfördernde Maßnahmen 3,64 Milliarden Euro einzusparen wären, die österreichische Unternehmen jährlich für Krankenstände und Folgekosten ausgeben.

Maßnahmen nicht nur für Großbetriebe
Seit 1996 gibt es ein "Österreichisches Netzwerk zur Förderung von Gesundheit am Arbeitsplatz" (Netzwerk BGF). Die österreichische Dachorganisation hat auch als Erste in der EU die Weichen für eine allumfassende, praktisch anwendbare betriebliche Gesundheitsförderung gestellt, wie Dr. Oskar Meggeneder von der Oberösterreichischen Gebietskrankenkasse betont: "Das österreichische Netzwerk ist so zu einem sehr gefragten Partner geworden - sowohl auf Unternehmerseite als auch bei den Arbeitnehmern."
Betriebe haben gemeinsam mit ihren Beschäftigten gesundheitsfördernde Maßnahmen erarbeitet, etwa Gesundheits-Checks, Sportmöglichkeiten oder besser gestaltete Arbeitsplätze. Zusätzlichen Ansporn geben die vom Netzwerk BGF und dem Fonds Gesundes Österreich ausgeschriebenen Preise, die in für Betriebe über und unter 200 Mitarbeitern vergeben werden: Der österreichische Preis für betriebliche Gesundheitsförderung würdigt besondere Maßnahmen zur Gesundheitsförderung.
Da sich immerhin anderthalb Millionen Österreicherinnen und Österreicher in Kantinen verköstigen, wurde außerdem ein Kantinenpreis ins Leben gerufen, um eine ausgewogene, an regionalen und saisonalen Produkten orientierte Küche zu fördern.

Bewusstsein schaffen
Die nunmehr vorgestellte Studie gibt Anleitungen, wie die positiven Erfahrungswerte noch stärker für Klein- und Mittelbetriebe nutzbar gemacht werden können: "Schließlich haben 98 Prozent aller österreichischen Unternehmen weniger als 100 Bedienstete, sie beschäftigen jedoch beinahe zwei Drittel aller Arbeitnehmer", so Mag. Ludwig Grillich von diepartner.at. Und: "Um Erfolg auf breiter Basis zu haben, werden den Beteiligten Modelle präsentiert, die auch im Arbeitsalltag kleinerer Betriebe ohne großen Aufwand umsetzbar sind. Diese Modelle müssen sich an den Bedürfnissen der Beschäftigten orientieren, und auch der Rückhalt durch die Unternehmensleitung ist nötig. Wichtig ist vor allem eine kompetente Beratung und Begleitung durch lokal verankerte Netzwerke."

Kostenlose Beratung für Chefs
Die Kammer bietet darüber hinaus auch kostenlose Beratung für Firmenchefs an. Dr. Martin Gleitsmann von der Abteilung für Sozialpolitik und Gesundheit der Wirtschaftskammer beschreibt die Notwendigkeit solcher Programme - gerade auch für kleinere Betriebe: "Von richtig gesetzten Maßnahmen profitieren auf jeden Fall Arbeitgeber wie Arbeitnehmer. In einem österreichischen Unternehmen hatte ein Projekt zur betrieblichen Gesundheitsförderung zur Folge, dass die Ausfälle durch Krankheit um dreißig Prozent zurückgingen."

Das EHFG ist der größte, interdisziplinäre, gesundheitspolitische Kongress in Europa und findet von 06. bis 09. Oktober in Bad Hofgastein statt.

____________________________________________________________

EINLADUNG ZUR
PRESSEKONFERENZ

Das European Health Forum Gastein lädt alle MedienvertreterInnen herzlich zur Teilnahme am Pressegespräch mit David Byrne (EU Kommissar für Gesundheit und Verbraucherschutz) und Prim. Prof. Dr. Günther Leiner (EHFG-Präsident) am Freitag, 8. Oktober 2004, 10:00h, im Kongresszentrum Bad Hofgastein ein.

Thema: Visionen für Europas Gesundheit.

Anmeldung bei Dr. Carmen Kiefer erbeten:
+43 676 3344 9971

(Ende)
Aussender: European Health Forum Gastein
Ansprechpartner: Carmen Kiefer
Tel.: +43 676 344 9971
E-Mail: carmen.kiefer@sbg.at
|