pte20040614019 in Forschung

Logistik-Studie: Geringer Bedarf an RFID

Positiver Return on Investment nur in Nischenanwendungen


München (pte019/14.06.2004/11:22) Nachdem die IT-Beratungsgruppe LogicaCMG Ende April den baldigen Durchbruch der RFID (Radio Frequency Identification)-Technologie angekündigt hat (siehe: http://www.pte.at/pte.mc?pte=040422003 ) beurteilt Booz Allen Hamilton nun die Marktchancen deutlich vorsichtiger: "Für viele Unternehmen sind Investitionen in RFID immer noch riskant. Ein positiver Return on Investment existiert heute hauptsächlich für Nischenanwendungen." Dies ist das Ergebnis einer Studie, die das Beratungsunternehmen gemeinsam mit der Universität St. Gallen der Logistik- und Automobilbranche durchgeführt hat.

83 Prozent der Befragten schätzen RFID-Technologie als strategisch wichtig für die Entwicklung ihres Geschäftes ein. Doch selbst die Innovatoren nutzen das Thema RFID heute primär als Marketing-Plattform, um das Unternehmen innovativ zu positionieren, einen positiven Return on Investment finden heute nur wenige Nischenanwendungen. Die realisierten und geplanten Investitionen sind vergleichsweise niedrig und gehen über kleinere Piloten selten hinaus. Nur 18 Prozent der befragten Unternehmen planen im Jahr 2004 mehr als 500.000 Euro in
die Erprobung der Technologie zu investieren.

Klare Leistungsvorteile für RFID ergeben sich heute bei solchen Nischenanwendungen, bei denen aufgrund hoher Nachweispflicht absolute Prozesssicherheit erforderlich ist und geschlossene Logistikkreisläufe die Wiederverwendung der teuren Chips gewährleisten. Offene Systeme, die heute Grundlage der Anwendung im Handel und der Konsumgüterindustrie sind, kommen dagegen aufgrund der hohen Investitionen in Chips, Reader-Infrastruktur und Systemintegration noch nicht auf eine positive Kosten-Nutzen-Rechnung.

Ein wesentlicher Hemmschuh für die weitere Verbreitung der RFID-Technologie ist laut Studie der bereits bestehende hohe Automatisierungsgrad im Logistikmanagement. Lager und Transport haben in den letzten 15 Jahren eine erhebliche Automatisierungswelle durchlaufen. Systemgestütztes Supply Chain Management und Transportsendungen mittels Barcode sind heute vielfach Standard. Die Prozesssicherheit ist aus diesen Gründen sehr hoch und damit der Mehrwert von RFID begrenzt. Für den breiten Durchbruch müsse die RFID-Technologie neue Märkte finden, so Booz Allen.

Die empirische Studie von Booz Allen Hamilton http://www.boozallen.de und der Universität St. Gallen http://www.unisg.ch/ "RFID - Technologie: Neuer Innovationsmotor für Logistik und Industrie?" wurde weltweit mit über 30 führenden Großunternehmen in Deutschland, Frankreich, Österreich, Schweiz, Großbritannien und USA durchgeführt. Hierbei standen sowohl Transport- und Logistikanbieter als auch Anwender der Automobilindustrie im Vordergrund.

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