pts20040211035 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Gürtelrose-Komplikationen vermeiden

Gespräch mit Prof. S.W. Wassilew im Anschluss an den Zürcher Workshop, Januar 04


Zürich (pts035/11.02.2004/14:00) Am Workshop "Aktuelle Behandlung des Herpes zoster" präsentierte und begründete der europäische Experte, Prof. S.W. Wassilew aus Krefeld, diesen Januar in Zürich seine aktuellen Empfehlungen zur Behandlung der Gürtelrose. Hauptziel ist das Vermeiden von Komplikationen bei den Risikogruppen. Je älter die Patienten, desto häufiger drohen chronische Schmerzen, die monatelang anhalten können. Wenn bei über 50-jährigen und bei Befall im Kopf- oder Halsbereich Verdacht auf Gürtelrose besteht, so sollte der Arzt rasch konsultiert werden. Für diese Patienten sind die rasche virushemmende Behandlung sowie eine hochwirksame Schmerzbekämpfung sehr wichtig. Zur Vereinfachung der Behandlung wird oft ein virushemmendes Medikament gewählt, das mit nur einer Tablette pro Tag wirkt. In einer Woche kann man so mit insgesamt 7 Tabletten das Ziel erreichen, statt wie bisher z.B. mit 42 Tabletten.

Eingangs zeigte Prof. Wassilew wie man eine Gürtelrose im Anfangs-Stadium erkennt (Abb. 2). Typisch sind einseitige, lokal begrenzte Symptome entlang eines der Nervenstränge (Innervationsbezirke), welche in der obenstehenden Abbildung mit der Figur (Abb. 1) dargestellt sind.

Meist schildern die Patienten im Anfangsstadium einschiessende, brennende Schmerzen und eine ausgeprägte Berührungsempfindlichkeit im betroffenen Nervenbereich (Abb. 2). Erste Hautreaktionen sind noch sehr diskret.

Etwa einen Tag später sind dann bereits die typischen Bläschen des Herpes zoster deutlich sichtbar (Abb. 3).

Patienten mit erhöhtem Komplikationsrisiko (Tabelle 1), sollten möglichst rasch Ihren Arzt aufsuchen, damit die Herpes zoster-Behandlung bei Bedarf sofort beginnen kann.

Tabelle 1: Therapieziele bei Herpes zoster



























Therapie-Ziele/Patienten: <50 Jahre >50 J. Immungeschwächte
- Virus-Vermehrung stoppen - + ++
- Ophthal., - neurolog. -motorische


Komplikationen vermeiden

+ + +
- Akutschmerz stoppen + + + / ++
- Chronischen Schmerz vermeiden - ++ + / ++

Je rascher die virushemmende und schmerzhemmende Behandlung begonnen wird, desto besser sind die Aussichten, die gefürchteten Komplikationen zu vermeiden.

Vermeiden kann man das Auftreten von chronischen Schmerzen durch frühzeitige Gabe einer hochwirksamen virushemmenden Therapie und nach Ansicht von Prof. Wassilew auch durch rasches Erreichen der Schmerzfreiheit dank engagierter schmerzhemmender Therapie.

Die aktuelle Behandlung besteht demnach aus 3 wichtigen Schritten, die möglichst rasch und energisch umgesetzt werden sollten:

1. Schnelle Diagnose

2. Rasche, wirksame Virushemmung

3. Energische Schmerztherapie für rasche, komplette Schmerzkontrolle.

Wird bei über 50-jährigen und bei Befall im Kopf- oder Halsbereich der frühzeitige Behandlungsbeginn verpasst, so kann dies zu monatelang anhaltenden chronischen Schmerzen führen, die möglicherweise vermeidbar gewesen wären. Sind die Schmerzen erst einmal chronisch, so lassen sie sich oft nur noch schwer beeinflussen.

Fortschritte in der Behandlung

Zu den Fortschritten in der Behandlung des Herpes zoster zählt Prof. Wassilew:

- die langwirkende virushemmende Therapie, die mit einer Tablette pro Tag, während 7 Tagen zuverlässig zum Virus-Stopp führt. (Rasche Virushemmung ist die Basis zum Vermeiden von Komplikationen.)

- die Erkenntnis, dass bei rascher Schmerzbefreiung in den ersten Tagen die Chronifizierung des Schmerzes zusätzlich vermieden werden kann.

Mit rascher und konsequenter Behandlung von Gürtelrose kann ein grosser Teil der Komplikationen vermieden werden. Patienten mit erhöhtem Risiko (Alter über 50 Jahre oder Kopf-, resp. Hals-Befall) sollten deshalb bei akuten lokalen Symptomen spätestens bei Bläschenbildung rasch den Arzt aufsuchen.

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Referenzen zum Thema:
- Wassilew S.W. et al.: Oral brivudin in comparison with acyclovir for improved therapy of herpes zoster in immunocompetent patients: results of a randomized, double-blind, multi-centered study. Antiviral Res. 2003 Jun; 59 (1): 49 -56.
- Wassilew S.W. et al.: Short communication, Oral brivudin in comparison with acyclovir for herpes zoster: a survey study on postherpetic neuralgia, in: Antiviral Res. 2003 Jun; 59 (1): 57-60.
- Gross G., Schöfer H., Wassilew S., et al.: Herpes zoster guideline of the German Dermatology Society (DDG). J. Clin. Virol. 2003; 26 (3): 277-289.

(Ende)
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