Verkehr an Treibhausgasmisere der EU schuld
Kyoto-Ziel rückt in immer weitere Ferne
Mailand (pte023/02.12.2003/14:13) Autos und Flugverkehr sind an der Treibhausgas-Misere in der EU schuld. Zu diesem Schluss kommt ein Bericht der European Environment Agency, der bei der UN-Klimakonferenz http://unfccc.int , die derzeit in Mailand stattfindet, vorgestellt wurde. Denn im Zeitraum von 1990 bis 2010 werden die Emissionen von Treibhausgasen um 34 Prozent ansteigen. Damit wird das Kyoto-Ziel in der EU nicht erreicht werden, befürchtet die European Environment Agency http://www.eea.eu.int .
Nach Berichten von BBC könnte aber innerhalb der EU zumindest die Reduktion einiger anderer Treibhausgase erfolgreich sein, wenn innerstaatliche Gesetze durchgesetzt werden. Zu den EU-Staaten, die die individuellen Kyoto-Ziele definitiv nicht einhalten können, zählen Dänemark, Spanien, Österreich, Irland und Belgien. Diese Staaten liegen mit ihren tatsächlichen Emissionen nämlich um mehr als 20 Prozent über den vereinbarten Grenzwerten. Positiv entwickelt haben sich hingegen Schweden und Großbritannien, die weniger Emissionen in die Atmosphäre blasen als ursprünglich vereinbart. Wenn die Ziele weiterhin eingehalten werden, können die Emissionen in der EU um 0,2 Prozent sinken. Pessimistisch beurteilt die European Environment Agency auch die Entwicklung in Deutschland, dem Land in der EU, das 25 Prozent aller Treibhausgase emittiert. Die Reduktion von Treibhausgasen wird dort geringer ausfallen als bisher angenommen. Das gesamte EU-Ergebnis wird 2010 um nur 0,5 Prozent unter den Werten von 1990 liegen. Als Grund für das weite Auseinanderklaffen der tatsächlichen Emissionen von den geplanten Werten gibt die Agentur die rasante Zunahme des Straßenverkehrs an. Nicht in den Berechnungen enthalten sind auch die steigenden Zahlen im Flugverkehr.
Experten sind vom Kyoto-Protokoll aber ohnehin nicht begeistert: Der größte Umweltverschmutzer USA hat das Protokoll nicht ratifiziert und Russlands Position zum Umweltabkommen ist fraglich.
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